Die Finanzmärkte im zweiten Halbjahr 2019
- Originalsprache: Deutsch
- OEBABand 68
- Berichte und Analysen, 2142 Wörter
- Seiten 124 -126
- https://doi.org/10.47782/oeba202002012401
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Das Jahr 2019 kann für die Finanzmärkte mit Fug und Recht als herausragend bezeichnet werden. Viele Aktienindizes haben Zuwächse deutlich über 20% verbucht, und auch an den Rentenmärkten ging die Talfahrt der Renditen weiter, was ebenfalls zu einer positiven Performance geführt hat. Unterstützt wurde die Rallye durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken, nicht nur in der Eurozone, sondern auch in den USA. Damit wirkten die Zentralbanken auch der konjunkturellen Abkühlung entgegen, die im Vorjahr Platz gegriffen hat. In den USA hat sich das Wachstum von gut 3% Mitte 2018 auf rund 2% zum Jahresende 2019 abgekühlt. Und in Deutschland wurde im abgelaufenen Jahr ein Wachstum von rund 0,5% verbucht (Schätzung zu Redaktionsschluss), das wäre die niedrigste Rate seit 2013. An den Börsen war von solchen Tendenzen wenig zu spüren, der S&P 500 und die Nasdaq hatten im Vorjahr ihr bestes Jahr seit 2013. Der Dow Jones kann auf einen anderen Rekord zurückblicken: zum ersten Mal in seiner Geschichte hat er in einem Kalenderjahr über 5.000 Punkte zugelegt. Wenn man den Blickwinkel noch etwas weiter fasst und auf den MSCI World Aktienindex schaut, so registriert man einen Anstieg von 24%. Das ist das beste Ergebnis für den Index seit dem Jahr 2009, also seit dem Tief nach der Finanzkrise.
An den Rentenmärkten standen die 10-jährigen Renditen zu Jahresende 2019 tiefer als zu Beginn, was eine positive Performance impliziert. Die 10-jährigen US Renditen sind im Vorjahr um 76 Basispunkte gefallen, ihre deutschen Pendants um 43. In dem Zusammenhang sei noch darauf verwiesen, dass die 10-jährige deutsche Rendite zum Jahresende 2018 noch positiv war, nämlich bei 0,24%. Im Jahresverlauf sackte sie dann bis auf -0,71% im August ab, um in den letzten Monaten dann noch bis auf -0,19% zuzulegen.
An den Rohstoffmärkten verlief das Jahr ebenfalls sehr erfreulich, sowohl Öl als auch Gold legten deutlich zu. Für den Goldpreis war 2019 mit einem Anstieg von knapp 19% das beste Jahr seit 2010. Und auch Silber konnte endlich wieder einmal eine solide Jahresperformance verbuchen und legte um 15% zu. Motor der positiven Entwicklung waren sicher die Lockerungsschritte der Notenbanken, und auch die geopolitischen Unsicherheiten, die im Vorjahr die Schlagzeilen wieder stark dominierten.
Bei den Fusionen konnte 2019 das Rekordniveau des Jahres 2018 nicht ganz erreicht werden, dennoch ist das Ergebnis dank eines starken 4. Quartals mehr als sehenswert. An der Spitze des Ranking steht interessanterweise eine Fusion aus dem Rüstungsbereich, nämlich der Zusammenschluss von United Technologies mit Raytheon (135 Mrd. Dollar).
- Rosen-Philipp, Monika
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