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Watzke, Ed

Die Metapherbrücke

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Der folgende Artikel ist der Versuch, in geraffter Form einen Ansatz, einen Pfad, einen Weg, noch besser eine “Kur” (Bezeichnungen wie Technik, Methode, Verfahren scheinen mir weniger treffend) vorzustellen, welche ausführlich in meinem kürzlich erschienenen Buch nachgelesen werden kann. Mein Vorhaben dabei war, meine Erfahrung aus 17 Jahren Mediation und annähernd 2000 Fällen in verdichteter Form zu vermitteln. Das Ergebnis trägt die Bezeichnung METAPHERBRÜCKE (MB). Diese Kur habe ich aus langjähriger methodischer Auseinandersetzung sowie zahlreichen Erfahrungen mit chronisch verhärteten, symmetrisch hoch eskalierten Konflikten entwickelt, also im und jenseits des Grenzbereiches des Mediierbaren.

In solchen kriegsähnlichen Szenarien erweist sich die klassische Phasen-Mediation beginnend mit Themensammlung etc. als kontraindiziert/kontraproduktiv. Sie wirkt wie starkes Bremsen bei Glatteis, vertieft die Klienten (KL) in die Kriegsdynamik, in den Kriegskontext, anstatt dass sie sich in Richtung Frieden bewegen. Die MB ist eine Friedenskur in zwei Phasen, welche etwa dort endet, wo die klassische Phasen-Mediation beginnt. Die Phase Eins, das Herzstück, bezeichne ich als VERDECKTE MEDIATION weil die meist lange Liste der Konfliktinhalte, die Sachebene – ich subsumiere all das unter dem Begriff “KRIEGSBERICHTERSTATTUNG”, nicht als Thema zugelassen wird. Vorerst geben nicht die Klienten Themen vor, sondern Mediatrix/Mediator, und zwar das Thema Krieg und Frieden. Dabei spielen, Geschichten, Metaphern, Humor, kollektive Weisheit und diverse allgemeine Erkenntnisse über Krieg und Frieden eine zentrale Rolle. Der Focus der Interventionen zielt auf eine Wandlung in der inneren Haltung der Streitparteien und auf deren Beziehungsebene ab.

  • Watzke, Ed
  • PM 2008, 64
  • Zivilverfahrensrecht

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