EuGH: Meldepflicht für grenzüberschreitende Steuergestaltungen verstößt nicht gegen EU Grundrechte
- Originalsprache: Deutsch
- GESBand 23
- Angrenzendes Steuerrecht, 9973 Wörter
- Seiten 258 -272
- https://doi.org/10.33196/ges202405025801
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In der Rs Belgian Association of Tax Lawyers trifft der EuGH erneut wichtige Aussagen zur Grundrechtskonformität und Auslegung der RL (EU) 2018/822 („DAC 6“). Unmittelbare Bedeutung für die österreichische Rechtslage kommt insb den Ausführungen zu den in der DAC 6-Richtlinie verwendeten Begrifflichkeiten sowie der Konkretisierung des Umfangs von Art 8ab Abs 5 der EU-Amtshilfe-Richtlinie zu, wonach die Mitgliedstaaten optional für bestimmte der „Verschwiegenheitspflicht“ unterliegende Berufsgruppen einen Wechsel von der Melde- zur Unterrichtungspflicht vorsehen können (in Österreich: § 11 Abs 1 und 2 EU-MPfG). Der EuGH hat klargestellt, dass die Unterrichtungspflicht zB für Steuerberater-Intermediäre – anders als für Rechtsanwalts-Intermediäre – mit den Grundrechten im Einklang steht.
- Lehner, Martin
- Schmaranzer, Denise
- Grundsatz der Rechtssicherheit
- Recht auf Achtung des Privatlebens
- Art 7 Charta der EU-Grundrechte (Recht auf Achtung des Privatlebens)
- Art 20 und 21 Charta der EU-Grundrechte (Grundsätze der Gleichheit und der Nichtdiskriminierung)
- Art 49 Charta der EU-Grundrechte (Grundsatz der Gesetzmäßigkeit in Strafsachen)
- Art 8ab Abs 5 RL 2011/16/EU („EU-Amtshilfe-Richtlinie“) idF 2018/822/EU („DAC 6“)
- EuGH, 29.07.2024, C-623/22, Belgian Association of Tax Lawyers
- GES 2024, 258
- Charta der Grundrechte der Europäischen Union
- Gesellschaftsrecht
- § 11 Abs 1 EU-MPfG
- § 11 Abs 2 EU-MPfG