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SIAK-Journal

Heft 4, Dezember 2022, Band 19

Saurugg, Herbert/​Reisner, Markus

Katastrophenwinter 2022/23 – Fiktion oder bald Wirklichkeit?

eJournal-Artikel
  • Originalsprache: Deutsch
  • SIAK-JOURNAL Band 19
  • Beitrag, 7183 Wörter
  • Seiten 28-42
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Dieser Beitrag zeigt ein sehr düsteres, aber realistisches Szenario für den kommenden Winter auf, das für nur wenige Menschen wirklich vorstellbar ist. Verantwortungsträger neigen zur Truthahn-Illusion oder meiden wider besseres Wissen die notwendige Aufklärung und Sicherheitskommunikation, um die Gesellschaft auf einen möglichen Katastrophenwinter vorzubereiten. Meist mit dem Argument, dass man die Menschen nicht verunsichern möchte. Genau damit wird der Grundstein für ein chaotisches und unüberlegtes Handeln gelegt, weil Menschen unter Stresssituationen zum Tunnelblickverhalten neigen. Übertriebene „Hamsterkäufe“ sind etwa ein Ausdruck davon. Ein anderes Argument ist, dass die Menschen jetzt krisenmüde seien und man sie daher nicht mit einem weiteren Thema konfrontieren möchte. Wir haben aber nun nicht wie bisher nur eine Krise vor uns, sondern gleich mehrere schwere, die sich auch noch wechselseitig verstärken können. Daher wird es mit jedem nicht genutzten Tag schwieriger, den Ernst der Lage zu vermitteln, ohne Überreaktionen auszulösen. Uns fehlt als Gesellschaft die fundierte Basis („Resilienz“), um mit solchen Hiobsbotschaften umgehen zu können. Die fehlende Sicherheitskommunikation und „Geistige Landesverteidigung“ der vergangenen Jahrzehnte fallen uns jetzt auf den Kopf. Ein weiteres Zuwarten und Hoffen, dass es schon nicht so schlimm kommen wird, sind jedoch noch fahrlässiger und verringern mit jedem Tag die gesellschaftliche Handlungs- und Krisenbewältigungsfähigkeit. Für die zwingend notwendige gesellschaftliche Krisenfitness braucht es jetzt eine rasche und transparente sowie ehrliche Sicherheitskommunikation, die auch das anspricht, was man nicht weiß und wo für alle Unsicherheiten bestehen. Die bisher fehlende Sicherheitskommunikation und nichtgelebte Verantwortungsdiffusion haben bereits zu einem enormen Vertrauensverlust in die Verwaltung und Politik geführt, der mit jedem weiteren untätigen Tag zunimmt. Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint. Noch haben wir die Möglichkeit, sinnvolle Maßnahmen vorzubereiten und umzusetzen.

  • Saurugg, Herbert
  • Reisner, Markus
  • SIAK-JOURNAL 2022, 28

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