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Novy, Andreas

Macht, Parteilichkeit und Mediation

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Vor 40 Jahren starb Martin Luther King, mit dessen Namen nicht nur Gewaltlosigkeit, sondern auch beharrliches und parteiisches Engagement für Unterdrückte verbunden ist. Seine Methode des gewaltlosen Widerstands, angelehnt an den indischen Befreiungskampf von Mahatma Gandhi, bestand darin, einen zentralen Widerspruch der US-amerikanischen Gesellschaft anzusprechen. Ein Land, das sich selbst als Hort der Freiheit sieht, versklavte einen großen Teil seiner arbeitenden Bevölkerung bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Land, das stolz ist auf seine demokratische Tradition, verweigerte einem Gutteil der schwarzen Bevölkerung bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts das Wahlrecht. Hier setzte die Bürgerrechtsbewegung an: Sie stellte Versprechen gegen Realität und konfrontierte die Vertreter des Status Quo mit dieser strukturellen Lüge. Gefängnis, Gewalt und sogar Mord waren Preis, den die Mitglieder der Bürgerrechtsbewegung zu zahlen hatten. Reaktionäre Weiße reagierten empört, denunzierten die Bewegung und schürten die Gewalt. Aufgeklärte Weiße riefen zur Zurückhaltung und zum Verhandeln. Die junge schwarze Bewegung handelte, einseitig und parteiisch legte sie die ungerechten Strukturen offen: die vermeintlich das Allgemeinwohl vertretende Polizei schütze einzig die Interessen der Weißen, die demokratisch gewählten Politiker fühlten sich bloß ihren weißen WählerInnen verantwortlich. Gewaltloser Widerstand und Status Quo standen einander in voller Konfliktträchtigkeit gegenüber.

  • Novy, Andreas
  • PM 2008, 194
  • Zivilverfahrensrecht

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