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Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen

eJournal-Artikel
Sprache:
Deutsch
Jahrgang:
JMGBand 9
Inhalt:
Praxis Gesundheitsrecht
Umfang:
3901 Wörter, Seiten 400-407

20,00 €

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Um die Qualität von Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitswesen auf einen notwendigen Standard zu lenken, wurden vom Gesetzgeber rechtliche Anforderungen in Bezug auf die Qualität verbindlich festgelegt. Der Gesetzgeber hat erkannt, dass die qualitätsrelevanten Abläufe zur Absicherung der Ergebnisqualität in einer Organisation in Qualitätsmanagementsystemen (QM-Systemen) zusammengefasst und koordiniert werden können und fordert sie in den verschiedenen Bereichen sparten- bzw. sektorspezifisch ein.

Das Gesundheitswesen setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen, die alle die gesundheitliche Versorgung des Menschen zum Ziel haben. Für die vorliegende QM-Forschung wurden neben dem Kernbereich Pflege- und Gesundheitsversorgung, die Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten, die präklinische pharmazeutische Forschung sowie die für die Gesunderhaltung des Menschen wichtige Herstellung von Lebensmitteln ausgewählt.

Die vorliegende QM-Forschung hatte einen exploratorischen Mixed-Method Research- Aufbau, beginnend mit zwei qualitativen Forschungsphasen, gefolgt von einer quantitativen Phase (Creswell, 2014). Zuerst wurden die relevanten Rechts- und QM-Normtexte identifiziert und analysiert. In der quantitativen Forschungsphase wurden die Organisationsleitungen und QM-Verantwortlichen per Online-Fragebogen befragt. Die Rechts- und QM-Normtexte wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) unterzogen, wobei die Konstrukte der Implementierungsforschung nach Damschroder et al. (2009) im deduktiven Ansatz zur Kategorisierung herangezogen wurden. Aus den Ergebnissen der beiden qualitativen Schritte wurde ein Fragebogen konstruiert, der in der quantitativen Forschungsphase durch deskriptive statistische Auswertung die Umsetzung der QM-Systeme in den Organisationen ermittelte. Die Ergebnisse wurden in das wissenschaftliche Umfeld eingeordnet und daraus Schlussfolgerungen gezogen.

Diese Forschung ergab, dass die Etablierung der QM-Systeme in den Organisationen weitgehend vorhanden, die Umsetzungstiefe jedoch variabel ist und von organisationsindividuellen Abläufen abhängt. Effiziente Informations- und Kommunikationsabläufe tragen wesentlich zu einer vertieften Umsetzung von QM-Methoden bei. Damit sind sowohl die technischen Möglichkeiten in Form von Softwarelösungen gemeint als auch die kommunikative Offenheit und Zusammenarbeit der Organisationsmitglieder sowie die aktive Partizipation der Organisationsleitung an den Belangen und Zielen der QM-Systeme.

Die vorliegende QM-Forschung liefert Beweise für die Abhängigkeit der Umsetzungstiefe vom sozialen System in der Organisation, die mit der Strukturqualität zusammenhängt. Die Beteiligung an den Prozessen der QM-Systeme kann nicht delegiert werden. Sie bedarf der Unterstützung von Menschen, die sich mit der Organisation identifizieren, insbesondere der QM-initiierenden Organisationsleitungen. Eine Chance, die ein QM-System anbietet, besteht darin, aus den Ergebnissen gemeinschaftlicher Zusammenarbeit Konvivenz in der Organisation zu erreichen. Darüber hinaus bedarf es in der Organisation einer quantifizierten Darstellung dessen, was das QM-System für die Organisation leistet in Bezug auf die Abwendung von Risiken oder Schadensereignissen und deren Folgen.

  • Schmid-Wallner, Gerda
  • QM-System
  • rechtliche Verankerung
  • QM-Forschung
  • Konvivenz
  • Organisationsleitung
  • JMG 2024, 400
  • Qualitätsmanagement
  • Gesundheitswesen
  • Gesundheitsversorgung

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