Was ist neu im Verlag Österreich?
Erfahren Sie es zuerst!
Resilienz in der Polizei
- Originalsprache: Deutsch
- SIAK-JOURNAL Band 19
- Beitrag, 6526 Wörter
- Seiten 16-29
Das Konzept der Resilienz betrachtet psychische Gesundheit vor dem Hintergrund der zu bewältigenden Stressoren. Zur Untersuchung der Resilienz wurde eine Längsschnittstudie in der Polizei Baden-Württemberg im Abstand von sechs Monaten durchgeführt. Der erste Fragebogen (n = 571) enthielt Items zu Persönlichkeitseigenschaften (Selbstwirksamkeitserwartung, resiliente Persönlichkeitszüge) und sozialer Unterstützung (dienstlich, privat). Der zweite Fragebogen (n = 225) erfasste die Sportaktivität und die psychische Gesundheit anhand des Wohlbefindens, depressiver Symptome und Angstsymptome. Außerdem wurde erhoben, welcher Stressbelastung (u.a. Bedrohung, Verlust, Konflikte) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den sechs Monaten ausgesetzt waren. Multiple Regressionsanalysen (n = 153) ergaben, dass neben der Stressbelastung, die der stärkste Prädiktor für Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit ist, die Persönlichkeit einen signifikanten Schutzfaktor darstellt. Darüber hinaus konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen Sportaktivität und Wohlbefinden festgestellt werden. Die soziale Unterstützung erreichte als Prädiktor in der multivariaten Regressionsanalyse keine Signifikanz. Lediglich in den bivariaten Analysen zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen den Indikatoren psychischer Gesundheit und der dienstlichen sozialen Unterstützung. Eine gewisse Einschränkung der Übertragbarkeit der Ergebnisse besteht aufgrund des Zeitpunktes der Erhebung (Auswirkungen der COVID-19-Pandemie) und der Zusammensetzung der Stichprobe (überwiegend aus dem Studium des Polizeivollzugsdienstes). Neben den Limitationen der Studie werden die Implikationen für Forschung und Praxis diskutiert.
- Otto, Steffen
- Gutschmidt, Daniela
- SIAK-JOURNAL 2022, 16