Schadenersatzansprüche bei fehlerhaftem Rating
- 227 Seiten, broschiert
- ISBN 978-3-7046-6766-3 (Print)
- Erscheinungsdatum: 5. Dezember 2014
Ratings sind in ihrer Informationsausgleichs- Transparenz und Komplexitätsreduktionsfunktion nicht mehr aus einem funktionierenden globalen Finanzsystem wegzudenken. Eng verbunden mit dieser großen Bedeutung ist das Schadensrisiko, das von ihnen ausgeht, wenn sie fehlerbehaftet sind. Dass Anleger mangels ausdrücklicher Haftungsgrundlagen nur geringe Chancen hätten ihre Haftungsbedürfnisse ausreichend zu befriedigen, wurde oftmals kritisiert. Artikel 35a der Ratingagenturverordnung trägt dieser Kritik Rechnung und schafft eine Anspruchsgrundlage für geschädigte Anleger und Emittenten. Die Verortung dieser in einer EU-VO, die primär die öffentlich-rechtliche Regulierung von Ratingagenturen zum Gegenstand hat, stellt den Rechtsanwender vor einige methodische Herausforderungen. Ein wesentlicher Teil des Buches ist der Bedeutung der Haftungsgrundlage für die Praxis gewidmet. Dabei gelangt der Autor zu dem Ergebnis, dass Art 35a eine weitergehende Haftung für fehlerhafte Ratings regelt, als dies bisher der Fall war und, dass die Form der Regelung durch umfangreiche Verweisungen auf das nationale Haftungsrecht auch auf sonstige Bereiche des Schadenersatzrechts Ausstrahlungswirkungen entfalten kann.
MMag. Dr. Matthias Gass ist Unternehmensberater und Immobilientreuhänder mit den Schwerpunkten: Strategie und Finanzen für öffentliche Institutionen, Dienstleistungs- und Immobilienunternehmen. Er studierte Rechtswissenschaften in Wien und Betriebswirtschaft in Wien und Warwick (England). Anschließend arbeitete er für eine internationale Bank im Bereich Bankaufsichtsrecht und Risikomanagement sowie als Assetmanager für eine private Immobiliengruppe.