Die Besteuerung von Sportlern
- 293 Seiten, broschiert
- ISBN 978-3-7046-7579-8 (Print)
- ISBN 978-3-7046-7650-4 (eBook)
- Erscheinungsdatum: 3. November 2016
Über Sportler und Steuern
Dieses Werk nimmt sich zum Anlass, die ertragsteuerlichen Aspekte eines Sportlers umfassend darzustellen. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, welche steuerpflichtigen Einkünfte ein Sportler auf dem globalisierten Markt erzielen kann und welche Besonderheiten bei der Einkünfteermittlung eines Sportlers bestehen. Ein Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Analyse der seit dem Jahr 2000 geltenden Sportlerpauschalierungsverordnung. Diese wirft nicht nur verfassungsrechtliche Bedenken auf, sondern ist im europarechtlichen Kontext auch als unionsrechtswidrige staatliche Beihilfe zu beleuchten.
Hintergrundinformationen und tiefe Einblicke in die Welt des Leistungssports, welche der Autor selbst als Profifußballer sammeln konnte, sollen den einzelnen Kapiteln Lebendigkeit verleihen und zu einem besseren praktischen Verständnis beitragen.
Im Anhang werden häufig vorkommende Fallbeispiele aus der Praxis anschaulich dargestellt und einer steuerrechtlichen Analyse unterzogen, weshalb sich dieses Werk nicht nur als ideales Nachschlagewerk für Steuerrechtsinteressierte eignet, sondern im Speziellen auch für Sportler, Vereine und Verbände nützlich ist.
Das österreichische Steuerrecht unterscheidet zwischen überwiegend im Ausland tätigen Einzelsportlern und Mannschaftssportlern. Während beispielsweise ein Berufsfußballer zumeist nach den Regelungen des Einkommensteuergesetzes besteuert wird, kommt ein unbeschränkt steuerpflichtiger Einzelsportler, der seine überwiegenden Wettkämpfe im Ausland absolviert, in den Genuss der Sportlerpauschalierungsverordnung. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass beim Einzelsportler lediglich 33% seiner (inländischen) Einkünfte sowie seiner gesamten Werbeeinkünfte als Bemessungsgrundlage herangezogen werden. Demgegenüber unterliegt der Fußballer mit seinen gesamten (Werbe-)Einkünften der progressiven Besteuerung inklusive Spitzensteuersatz. Während ein Skifahrer somit höchstens 16,5% seiner inländischen Werbeeinkünfte (unter Zugrundelegung eines 50-Prozent-Spitzensteuersatzes) an den österreichischen Fiskus abführen muss, wäre der Fußballspieler mit denselben Einkünften mit bis zu 50% belastet. Diese Differenzierung führt zu einer massiven finanziellen Schlechterstellung des Mannschaftssportlers.
Dr. Franz Josef Zeiler promovierte am Finanzrechtsinstitut der Universität Wien, war als Rechtsanwaltsanwärter in renommierten Wirtschaftskanzleien beschäftigt und ist nunmehr im Beteiligungsmanagement eines börsennotierten Konzerns tätig. Vor seiner akademischen Laufbahn war Dr. Zeiler selbst als Profisportler aktiv.