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SIAK-Journal

Heft 4, Dezember 2021, Band 18

Körner, Mascha

Polizeiliche Ermittlungen in „Loverboy“-Fällen

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Die Strafverfolgung im Deliktsbereich des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung - oder kurz Zwangsprostitution, wie es seit 2016 im deutschen Strafrecht heißt - ist mit zahlreichen Herausforderungen verknüpft. Der zeitliche und personelle Aufwand, den die Polizei betreiben muss, um ein Ermittlungsverfahren zu initiieren und erfolgreich abzuschließen, ist enorm und nach wie vor stark an den Personalbeweis in Form von glaubhaften Aussagen durch (Opfer-)Zeuginnen und (Opfer-)Zeugen gebunden. Zeitgleich ist die Aussagebereitschaft der Opferzeuginnen in der Regel gering. Neben der Angst vor Repressalien durch den Täter können auch Scham, mangelndes Vertrauen in die Strafverfolgungsbehörden oder ein geringes Opferbewusstsein die Aussagebereitschaft beeinflussen. Bei sogenannten „Loverboy“-Fällen - einem Modus Operandi im Deliktsbereich Menschenhandel/Zwangsprostitution - entsteht ein weiteres Hemmnis: Durch die fingierte Liebesbeziehung bauen die Betroffenen eine emotionale Bindung zum Täter auf, wodurch die Loslösung (aus) der Zwangslage erschwert wird. Der Zugang zu den Betroffenen gestaltet sich entsprechend schwierig. Im Beitrag werden diese und weitere Herausforderungen aus der Perspektive der Strafverfolgungspraxis beleuchtet sowie konkrete Hinweise und Empfehlungen für die Verfahrensinitiierung und Sachverhaltsaufklärung abgeleitet. Die Erkenntnisse stammen aus qualitativen Interviews mit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aus dem deutschen Bundesgebiet, die seit durchschnittlich neun Jahren schwerpunktmäßig im Bereich Menschenhandel und Milieukriminalität tätig sind. Sie wurden als Vorbereitung eines Promotionsprojekts zur „Loverboy“-Methode im Zeitraum von 2017 bis 2019 erhoben, kommunikativ validiert und zusätzlich durch die Expertise von der Fachabteilung des Landeskriminalamts Niedersachsen auf Aktualität geprüft und thematisch ergänzt.

  • Körner, Mascha
  • SIAK-JOURNAL 2021, 28

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