Die Sprache als Spur zum Täter
- Originalsprache: Deutsch
- SIAK-JOURNALBand 20
- Beitrag, 7076 Wörter
- Seiten 47 -60
Ein anonymer Erpresserbrief, ein möglicherweise gefälschtes Testament, ein verdächtiger Abschiedsbrief, ein Bekennerschreiben oder eine Serie diffamierender Posts in sozialen Medien – die Szenarien, in denen sprachwissenschaftliche Expertise gefordert ist, sind vielfältig (vgl. Ainsworth/Juola 2018). Im anglo-amerikanischen Raum ist es schon lange keine Seltenheit mehr, dass Linguistinnen und Linguisten als Expertinnen und Experten herangezogen und befragt werden (vgl. McMenamin 2001; Shuy 2014). Auch in der Bundesrepublik Deutschland unterhält das Bundeskriminalamt (BKA) seit über 30 Jahren eine eigene Abteilung für Autorenerkennung (vgl. dies. 2018), in der mit einer nach ISO 17020 zertifizierten Methode gearbeitet wird (vgl. Ehrhardt 2012). In Österreich ist die Disziplin noch weitgehend unbekannt und steht noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Im Nachfolgenden soll beschrieben werden, wie die Linguistik die Kriminalistik dennoch unterstützen kann und welches Potenzial sie als Hilfsdisziplin in der Kriminalistik hat.
- Marko, Karoline
- SIAK-JOURNAL 2023, 47
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