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Resilienz gegen Extremismus in biografischer Perspektive
- Originalsprache: Deutsch
- SIAK-JOURNAL Band 20
- Beitrag, 7197 Wörter
- Seiten 61-77
Das von 2019 bis 2022 durchgeführte KIRAS-Forschungsprojekt „BI:JU – Biografiearbeit in der Offenen Jugendarbeit als resilienzstärkende Maßnahme zur Radikalisierungsprävention“ verknüpfte biografisch orientierte Resilienzforschung mit der Entwicklung von Methoden der Biografiearbeit mit Jugendlichen in niederschwelligen Arbeitssettings. In der ersten Studienphase wurde untersucht, wie Resilienzfaktoren gegen extremistische Sinn- und Zugehörigkeitsangebote im biografischen Verlauf wirksam werden und in welcher Weise sie mit Risikofaktoren interagieren. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Risiko- und Resilienzfaktoren komplex ineinandergreifen und im Zusammenwirken von individueller und gesellschaftlicher Ebene spezifische und teils sehr unterschiedliche Dynamiken entwickeln. Biografische Zugänge empfehlen sich auch für resilienzstärkende Radikalisierungsprävention, vermag doch Biografiearbeit Menschen bei der Identitätsentwicklung und Integration schwieriger Erfahrungen in das eigene Lebens- und Selbstkonzept zu unterstützen. Deshalb wurden im zweiten Studienteil in Kooperation mit Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit (OJA) methodische Ansätze und Tools der Biografiearbeit (Einzel- und Gruppensettings) für das spezifisch niederschwellige Arbeitssetting entwickelt bzw. angepasst. Die praktische Erprobung der Ansätze wurde vom Forschungsteam begleitend evaluiert, um evidenzbasiertes Wissen über die Interventionen und ihre resilienzstärkenden Wirkungen zu gewinnen. Die Ergebnisse zeigen eine beeindruckende Bandbreite an Ansätzen und Tools. Sie bekräftigen, dass durch die Förderung von Ansätzen der Biografiearbeit in der Offenen Jugendarbeit resilienzstärkende Impulse gesetzt werden können.
- Neuburg, Florian
- Mayrhofer, Hemma
- SIAK-JOURNAL 2023, 61