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Leopold, Gradauer

Würde des Menschen am Lebensbeginn – Ich plus/versus/sine Du

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Was ist der Mensch? Diese existenzielle Frage beschäftigt Menschen, seit sie sich ihrer selbst bewusst sind. Und aus dieser unvermeidbaren, manchmal drängenden Selbstreflexion ergeben sich als Facetten der Freiheit die Möglichkeit und Notwendigkeit der Wahl zwischen Handlungsoptionen. Die Lebenskonkretisierungen des Einzelnen ereignen sich nicht in einem Milieu wertmäßiger Schwerelosigkeit, sondern in einem dynamischen multidimensionalen Raum normativer Kräfte, die der jeweiligen Gemeinschaft der Menschen Stabilität auf ihrem Weg durch die Zeit bieten sollen. Dabei geraten Interessen der Individuen in Spannung zur Mitwelt. Angst, Lebensmöglichkeiten zu verlieren, drängt in egozentrische Perspektiven. In dieser Auseinandersetzung mit subjektiv existenzieller Bedeutung sind Normen zum Schutz vor Überforderung durch grenzenlose Freiheit notwendig. Freiheit und Selbstbestimmung implizieren die Möglichkeit von Schuld gegen sich und die Welt. Diese Frage, die sich durch neue Möglichkeiten des Menschen im Bereich der Einflussnahme auf Schöpfungsprozesse menschlichen Lebens akzentuiert hat, soll mit Fokus auf die Würde des menschlichen Lebens an seinem Beginn im Spannungsfeld eines zunehmend pluralen Wertesystems differenziert reflektiert werden.

  • Leopold, Gradauer
  • JMG 2018, 30

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