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Polizeiliche Werte von Individuen und Gruppen
- Originalsprache: Deutsch
- SIAK-JOURNAL Band 18
- Beitrag, 5722 Wörter
- Seiten 66-77
- https://doi.org/10.7396/2021_2_F
Anlässlich der aktuell geführten Diskussion um Werte von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten besteht ein gesteigertes Interesse an der Messung polizeilicher Werte. In der vorliegenden Studie wurden 240 Beamtinnen und Beamte der Polizei Nordrhein-Westfalen zu ihren individuellen Werten sowie den gelebten Werten in ihrer Organisationseinheit befragt. Darüber hinaus wurden Stressoren und Arbeitszufriedenheit mit Hilfe etablierter Fragebögen erhoben. Ein zentraler Befund ist, dass die in Gruppen gelebten Werte durchaus von den individuellen Werten der einzelnen Mitglieder abweichen können. Eine hohe Wertepassung zwischen einer Person und ihrer Gruppe weist dabei eine positive Korrelation mit der Arbeitszufriedenheit auf. Die Zufriedenheit fällt zudem höher aus, je stärker die Team- und Gewissenhaftigkeitskultur in der Gruppe erlebt werden. Daneben bestehen Zusammenhänge zwischen Stressoren, die auf eine Gruppe einwirken, und ihrer Werteorientierung. Stark operativ belastete Gruppen haben demnach eine höhere Ausprägung konservativ-männlicher Kultur. Im Hinblick auf individuelle Werte zeigen sich bei den teilnehmenden Frauen niedrigere Ausprägungen in den Bereichen konservativ-männlicher und institutionspatriotischer Werte. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Entstehung von Werteorientierungen interpretiert und es werden Empfehlungen zur Messung polizeilicher Werte auf der Grundlage der bisherigen Studien gegeben.
- Rössler, Christian
- Gutschmidt, Daniela
- SIAK-JOURNAL 2021, 66