ClientEarth gegen Shell Plc im High Court von England und Wales
- Originalsprache: Deutsch
- NRBand 4
- Judikatur, 2612 Wörter
- Seiten 65 -68
- https://doi.org/10.33196/nr202401006501
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Der High Court von England und Wales lehnt die Klage von ClientEarth ab. ClientEarth beantragte als Shell Aktionär die Erlaubnis, eine abgeleitete Klage gegen die Direktor*innen von Shell gemäß § 260 des Companies Act 2006 einzureichen. Die Klage argumentierte, dass die Shelldirektor*innen verschiedene Pflichten zur Unternehmensförderung verletzt hätten. Dies wurde insbesondere mit einer fehlerhaften Risikomanagementstrategie von Shell im Bereich des Klimawandels sowie einer unzureichenden Reaktion des Unternehmens auf das Urteil Milieudefensie gegen Royal Dutch Shell plc in den Niederlanden begründet.
Die Umweltrechtsorganisation ClientEarth hatte vor dem High Court von England und Wales eine Klage gegen den Vorstand von Shell eingereicht. Die Antragstellerin argumentierte, dass die Shell Direktor*innen ihre gesetzlichen Pflichten gegenüber dem Unternehmen verletzt hätten, indem sie es versäumt haben, Klimarisiken in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie angemessen zu berücksichtigen. Der High Court wies die Klage ab. Während Klimakläger*innen unter anderen Umständen höhere Erfolgschancen haben könnten, stellen die Tatsache, dass die Gerichte den Unternehmensführer*innen bei unternehmerischen Entscheidungen viel Ermessen einräumen und die Hürden, die Minderheitsaktionäre erreichen müssen, um im Namen von Unternehmen zu klagen, Hindernisse für diese Art von Klagen im britischen Gesellschaftsrecht dar.
- Scott, Nick
- NR 2024, 65
- § 263 Abs 2 lit b Companies Act
- § 261 Abs 2 Companies Act
- Unternehmensverantwortung
- Nachhaltigkeitsrecht
- Verantwortung von Direktoren
- High Court of Justice of England and Wales, 24.07.2023, [2023] EWHC 1897 (Ch), ClientEarth v Shell Plc
- § 263 Abs 2 lit a Companies Act
- Klimarecht
- § 174 Companies Act
- § 172 Abs 1 Companies Act
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