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SIAK-Journal

Heft 2, September 2020, Band 17

Luff, Johannes

Vom Autoritätsverlust zum Widerstand. Wenn die Interaktion mit der Polizei eskaliert

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Widerstand ist ein ambivalentes Verhalten, das einerseits in bestimmten Situationen zur Aufrechterhaltung demokratischer Verhältnisse erforderlich ist, das andererseits aber auch zu anarchischen Verhältnissen in einer Gesellschaft führen kann. Nach einem kurzen historischen Abriss zum Widerstand der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland gegen politische Entscheidungen und gesellschaftliche Autoritäten konzentriert sich der Autor auf den Widerstand gegen Polizeibeamte, die sich im 21. Jahrhundert nicht mehr auf die natürliche Autorität ihres Amtes stützen können: In der Gegenwart muss jede Form von unmittelbarem Zwang hinsichtlich der rechtlichen Folgen reflektiert werden. Am vergleichenden Beispiel des einfachen Diebstahls wird aufgezeigt, dass Widerstand gegen Polizeibeamte kein jugendtypisches Delikt ist. Widerstände konzentrieren sich auf die Nachtstunden an Wochenenden auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen, wobei die Täter sehr häufig unter Alkoholeinfluss stehen. Im weiteren Verlauf werden die Stufen im Eskalationsprozess zwischen Bürger und Polizeibeamtem unter Berücksichtigung des Einsatzgrundes differenziert nachgezeichnet. Analysiert werden auf einer ersten Ebene die Ankündigung der polizeilichen Handlung am Einsatzort und die Reaktion des Bürgers darauf. Die zweite Ebene untersucht den Vollzug der polizeilichen Maßnahme mit der anschließenden Reaktion des Bürgers. Auf einer dritten Ebene werden weitere polizeiliche Handlungen und die darauf folgenden Reaktionen des Gegenübers ausgewertet. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass ab dem Zeitpunkt des Einsatzes physischer Gewalt durch die Polizei eine Beruhigung der Situation kaum mehr zu erwarten ist. Deeskalierende Maßnahmen müssen daher vor der ersten körperlichen Aggression eingeleitet werden; im Mittelpunkt steht dabei zum einen die verbale Kommunikation, zum anderen die Ablösung des Polizeibeamten in einem sich verbal verschärfenden Interaktionsprozess mit dem Bürger durch einen Kollegen.

  • Luff, Johannes
  • SIAK-JOURNAL 2020, 21

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