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SIAK-Journal

Heft 2, September 2020, Band 17

Schulz, André

Wir und die Anderen? Transkulturelles Wissen für die Polizei

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Interkulturelle bzw. transkulturelle Kompetenz (der Begriff der Transkulturalität löste als kulturwissenschaftliches Paradigma größtenteils das Konzept der Interkulturalität ab) wird vielfach als eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts bezeichnet - auch oder gerade für die Polizei. Unsere Gesellschaft verändert sich demografisch rasant, sie entwickelt sich weiter, hin zu einer multiethnischen (und gleichzeitig multilingualen) Gesellschaft. Diese Entwicklung ist keineswegs eine neue Erscheinungsform, die etwa durch Fluchtzuwanderung in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten entstanden ist. Das „deutsche Volk“ war - hauptsächlich bedingt durch seine zentrale Lage in Mitteleuropa - seit Angedenken bunt und Deutschland historisch betrachtet immer ein „Vielvölkerstaat“ (Mai 2006; Schulze 2007; Enzyklopädie deutscher Geschichte). Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ende 2018 hatten laut Statistischem Bundesamt 20,8 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Das entspricht einem Anteil von rund 25 % der Gesamtbevölkerung. Davon besitzen knapp 10 Millionen Menschen (48 %) ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit. Um ihrem gesetzlichen und gesellschaftlichen Auftrag gerecht werden zu können, bemühen sich die Polizeiführungen in Deutschland, ihre Institution dieser Entwicklung anzupassen. Dies geschieht in unterschiedlichem Maße und in unterschiedlicher Intensität (Klimke 2020; Köpke/Hahn 2019, 242). Schaut man sich bundesweit die Realität in der polizeilichen Aus- und Fortbildung an, stellt man fest, dass die Vermittlung der transkulturellen Kompetenz oftmals immer noch nicht mehr als eine Absichtserklärung ist. Das ist bedauerlich, denn hier wird eine vielversprechende Chance für erfolgreiche Polizeiarbeit - und für zufriedenere Polizistinnen und Polizisten - verschenkt. Das große Potenzial des transkulturellen Wissens für die Polizei ist bisher kaum ins Bewusstsein der Verantwortlichen gerückt.

  • Schulz, André
  • SIAK-JOURNAL 2020, 70

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