Zum Stimmrecht von Absonderungsgläubern nach § 93 IO.
- Originalsprache: Deutsch
- OEBABand 71
- Rechtsprechung des OGH, 4166 Wörter
- Seiten 54 -58
- https://doi.org/10.47782/oeba202301005401
20,00 €
inkl MwSt
§§ 93, 103, 149, 154, 252, 405 IO. Trotz des Rechtsmittelausschlusses des § 93 Abs 4 IO ist eine Stimmrechtsentscheidung voll überprüfbar, wenn sie in unmittelbarem Zusammenhang mit der Abstimmung über den Sanierungsplan steht.
Der Absonderungsgläubiger muss die Zuerkennung des Stimmrechts beantragen. Dafür genügt auch ein schlüssiges, durch die tatsächliche Stimmabgabe zum Ausdruck gebrachtes Begehren.
Dem Absonderungsgläubiger steht frei, ob er für seinen voraussichtlichen Forderungsausfall ein Stimmrecht in Anspruch nehmen will. § 93 Abs 2 IO erfordert dafür nicht die Angabe eines bestimmten Betrags. Im Zweifel ist von einem Antrag auf Zuerkennung des Stimmrechts im gesetzlichen Ausmaß auszugehen. An eine freiwillige Bezifferung ist der Gläubiger nicht gebunden.
Macht der Absonderungsgläubiger ausdrücklich weniger als den voraussichtlichen Ausfall geltend, kann ihm das Gericht nach § 405 ZPO iVm § 252 IO nicht mehr an Stimmrecht zuerkennen, als er begehrt hat.
- Hämmerle, Heinz Dieter
- Kellner, Markus
- Liebel, Fabian
- OGH, 25.01.2022, 8 Ob 102/21i
- oeba-Slg 2023/2876
Weitere Artikel aus diesem Heft