Was ist neu im Verlag Österreich?
Erfahren Sie es zuerst!

Zeitschrift für Vergaberecht

Heft 6, November 2016, Band 2016

Vrbovszky, Sonja

Keine Pflicht zur Bekanntgabe der Bewertungsmethode

eJournal-Artikel

20,00 €

inkl MwSt
Sofortiger PDF-Download

Art 53 Abs 2 RL 2004/18/EG ist im Licht des Grundsatzes der Gleichbehandlung und der daraus hervorgehenden Transparenzpflicht dahin auszulegen, dass der öffentliche Auftraggeber, wenn ein Dienstleistungsauftrag nach dem Kriterium des aus seiner Sicht wirtschaftlichsten Angebots vergeben werden soll, nicht verpflichtet ist, den potenziellen Bietern in der Auftragsbekanntmachung oder in den entsprechenden Verdingungsunterlagen die Bewertungsmethode, die er zur konkreten Bewertung und Einstufung der Angebote anwenden wird, zur Kenntnis zu bringen. Allerdings darf diese Methode keine Veränderung der Zuschlagskriterien oder ihrer Gewichtung bewirken.

Dieser Freiraum ist auch aus praktischen Erwägungen gerechtfertigt. Der öffentliche Auftraggeber muss in der Lage sein, die Bewertungsmethode, die er zur Bewertung und Einstufung der Angebote anwenden wird, an die Umstände des Einzelfalls anzupassen.

Im Sinne der in Art 2 RL 2004/18 vorgesehenen Grundsätze für die Vergabe von Aufträgen und zur Vermeidung jeder Gefahr von Parteilichkeit darf die Bewertungsmethode, anhand deren der öffentliche Auftraggeber die Angebote konkret bewertet und einstuft, grundsätzlich nicht nach der Öffnung der Angebote durch den öffentlichen Auftraggeber festgelegt werden. Wenn allerdings die Festlegung dieser Methode aus nachweislichen Gründen nicht vor der Öffnung möglich war, kann man dem öffentlichen Auftraggeber nicht vorwerfen, sie erst festgelegt zu haben, nachdem er oder sein Bewertungsausschuss vom Inhalt der Angebote Kenntnis genommen hat.

Dem öffentlichen Auftraggeber steht es zwar frei, für die Bewertung eines der Zuschlagskriterien eine Skala zu verwenden, auch wenn diese nicht in der Ausschreibung oder in den Verdingungsunterlagen veröffentlicht wurde. Diese Skala darf aber keine Veränderung der in diesen Dokumenten veröffentlichten Gewichtung der einzelnen Zuschlagskriterien bewirken.

  • Vrbovszky, Sonja
  • Gleichbehandlungsgrundsatz
  • Bewertungsmethode
  • Zuschlagskriterien
  • Bestangebotsprinzip
  • Gewichtungsregeln
  • Transparenzpflicht
  • Bestbieterprinzip
  • Vergaberecht
  • RPA 2016, 372
  • EuGH, 14.07.2016, C-6/15, „TNS Dimarso“
  • Art 53 Abs 2 RL 2004/18/EG
  • Art 2 RL 2004/18/EG
  • Gewichtung von Zuschlagskriterien

Weitere Artikel aus diesem Heft

RPA
Kurznachrichten
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

20,00 €

RPA
Pflicht zur gesetzes- bzw BVergG-konformen Auslegung von Ausschreibungsbestimmungen
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Frist zur Nachprüfung der Ausschreibung bei Berichtigung der Angebotsfrist
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

20,00 €

RPA
Auch für Private erbrachte Referenzen brauchen eine Bestätigung
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Keine Pflicht zur Bekanntgabe der Bewertungsmethode
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Keine Erledigung unklarer Eventualanträge
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Keine abstrakte Beantwortung von Rechtsfragen
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Zugang zur Nachprüfung muss irgendwann offenstehen
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

20,00 €

RPA
Auslegung der Ausschreibung – Einzelfallbeurteilung
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

20,00 €

20,00 €

RPA
Keine Rechtswirkung genereller Natur bei Aussetzung des Verfahrens durch das BVwG
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Auslegung der Ausschreibung – Ausscheidensgrund
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Durchführung einer mündlichen Verhandlung
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Antragslegitimation
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Aussetzung des Verfahrens ist verfahrensleitender Beschluss
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Keine einheitliche Rechtsprechung aufgrund von EuGH Urteilen
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Verbesserbarer Mangel
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Keine Unterstellung rechtswidrigen Verhaltens
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Zurückweisung des Nachprüfungsantrags mangels aufgetragener Verbesserung
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Zur Entscheidung über die „echte Chance“
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Zur Vertraulichkeit im Nachprüfungsverfahren
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €

RPA
Keine Vorarbeiten durch Erstellung der Projektbeschreibung
Band 2016, Ausgabe 6, November 2016
eJournal-Artikel

20,00 €