Was ist neu im Verlag Österreich?
Erfahren Sie es zuerst!

Juristische Blätter

Heft 2, Februar 2012, Band 134

Kert, Robert

Tilgungsfrist von im Verhältnis des § 31 StGB stehenden Verurteilungen, Umfang des Entschlagungsrechts

eJournal-Artikel

30,00 €

inkl MwSt
Sofortiger PDF-Download

Das Gesetz sieht für die Berechnung der Tilgungsfrist eine privilegierende Regelung für Verurteilungen, die im Verhältnis des § 31 StGB stehen, ausschließlich darin, dass diese als eine Verurteilung gelten, deren Tilgungsfrist unter Zugrundelegung der Summe der verhängten Strafen nach § 3 TilgG zu bestimmen ist. Eine „Einrechnung“ der Zeit seit dem Vollzugsdatum der vorangegangenen, im Verhältnis des § 31 StGB stehenden Verurteilung, kennt das Gesetz nicht, sondern setzt den Beginn der Tilgungsfrist einheitlich mit dem Zeitpunkt fest, zu dem alle Freiheits- oder Geldstrafen und die mit Freiheitsentzug verbundenen vorbeugenden Maßnahmen vollzogen sind, als vollzogen gelten, nachgesehen worden sind oder nicht mehr vollzogen werden dürfen.

§ 157 Abs 1 Z 1 StPO billigt ua jenen Zeugen ein Entschlagungsrecht zu, die sich im Zusammenhang mit einem gegen sie geführten Strafverfahren der Gefahr aussetzen würden, sich über ihre bisherige Aussage hinaus selbst zu belasten, ohne dass insoweit zwischen gerichtlicher und kriminalpolizeilicher Vernehmung unterschieden würde. Einem Zeugen, der bei seiner vorangegangenen kriminalpolizeilichen Vernehmung als Beschuldigter ein Geständnis abgelegt hat, steht in diesem Umfang kein Entschlagungsrecht nach § 157 Abs 1 Z 1 StPO zu. Eine in der Hauptverhandlung trotz Widerspruchs der Verteidigung erfolgte Verlesung der Aussage des geständigen, bloß polizeilich vernommenen Zeugen begründet keinen Verstoß gegen § 252 Abs 1 Z 3 StPO.

Die Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Zeugen steht grundsätzlich dem Gericht zu, eine Hilfestellung durch Sachverständige kommt nur in Ausnahmefällen, wie bei Entwicklungsstörungen oder geistigen Defekten unmündiger oder jugendlicher Zeugen, in Betracht.

  • Kert, Robert
  • § 4 TilgG
  • § 157 StPO
  • § 3 TilgG
  • Öffentliches Recht
  • LG Graz, 05.02.2010, 7 Hv 133/09d
  • Straf- und Strafprozessrecht
  • Europa- und Völkerrecht
  • Allgemeines Privatrecht
  • § 2 TilgG
  • § 31 StGB
  • Zivilverfahrensrecht
  • JBL 2012, 132
  • OGH, 10.11.2010, 15 Os 105/10w
  • Arbeitsrecht
  • § 252 StPO

Weitere Artikel aus diesem Heft

JBL
Kapitalerhaltung versus Prospekthaftung: Die europäischen Richtlinien
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Zur „Vollstreckungsnähe“ der Oppositionsklage
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Die Zurechnung Dritter nach § 875 ABGB
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Karl Spielbüchler †
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Keine Zurechnung des „Herstellungsgehilfen“ nach § 1313a ABGB analog
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Bauwerkehaftung für versenkbaren Sperrpfosten (Pilomat)
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Klagszurücknahme im Eheverfahren
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Anfangs- und Endtermine von Fristenhemmung nach § 222 ZPO umfasst
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Wiederaufnahme nur bei kausaler strafbarer Amtspflichtverletzung des Richters
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Aufrechnung mittels Oppositionsklage bei Europäischem Vollstreckungstitel?
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

30,00 €

JBL
Konvaleszenz prozessordnungswidriger Verlesungen
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Betriebsanlagengenehmigung, Gutachten
Band 134, Ausgabe 2, Februar 2012
eJournal-Artikel

30,00 €