Betriebsunternehmer einer Eisenbahn durch Zurverfügungstellung von Waggons?
- Originalsprache: Deutsch
- JBLBand 139
- Rechtsprechung, 6133 Wörter
- Seiten 453 -459
- https://doi.org/10.33196/jbl201707045301
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Die eisenbahnrechtliche Pflicht, für die Betriebssicherheit von Schienenfahrzeugen zu sorgen, traf jedenfalls vor Inkrafttreten der §§ 116 ff EisbG mit BGBl I 124/2011 nur das Eisenbahnverkehrsunternehmen, nicht auch den Halter der Waggons.
Wer lediglich Waggons zur Verfügung stellt, ohne selbst Eisenbahndienstleistungen (Verkehrsdienste) zu erbringen, ist – ebenso wie der bloße Halter eines Waggons – nicht als Betriebsunternehmer iS von § 5 Abs 1 EKHG anzusehen. Daran hat sich auch durch die unionsrechtlich bedingte Aufspaltung betriebswirtschaftlicher Teilbereiche der Eisenbahn in Eisenbahninfrastruktur- und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) nichts geändert.
Aufgrund der im Europäischen Kollisionsrecht gebotenen autonomen Qualifikation unterliegen auch Ansprüche aus Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter der Rom II-VO.
- Koziol, Helmut
- § 116 EisbG idF BGBl I 124/2011
- Öffentliches Recht
- § 5 Abs 1 EKHG
- Straf- und Strafprozessrecht
- Europa- und Völkerrecht
- OLG Innsbruck, 12.11.2015, 4 R 142/15m
- Allgemeines Privatrecht
- § 117 EisbG idF BGBl I 124/2011
- JBL 2017, 453
- OGH, 23.02.2017, 2 Ob 15/16v
- Zivilverfahrensrecht
- LG Feldkirch, 27.05.2015, 6 Cg 140/11t
- Art 4 Rom II-VO
- Arbeitsrecht
- § 118 EisbG idF BGBl I 124/2011
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