Was ist neu im Verlag Österreich?
Erfahren Sie es zuerst!

wirtschaftsrechtliche blätter

Heft 12, Dezember 2019, Band 33

Zur analogen Anwendung des BuchpreisbindungsG auf ein Unternehmen, das die zur Einlösung bei einem bestimmten Buchhändler berechtigenden Gutscheine im eigenen Namen veräußert

eJournal-Artikel

30,00 €

inkl MwSt
Sofortiger PDF-Download

Im Zusammenhang mit dem Vorwurf von Verstößen gegen das BPrBG kommt es auf die Richtigkeit der beanstandeten Gesetzesauslegung und nicht nur auf deren Vertretbarkeit an.

Bei der Auslegung von Preisbindungsgesetzen ist grundsätzlich von einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise auszugehen.

Waren- bzw Wertgutscheine eines Warenhändlers oder Dienstleisters repräsentieren ein Forderungsrecht gegen den Aussteller, Waren oder Leistungen aus dessen Sortiment im Gegenwert des verbrieften Nennwerts zu beziehen. Den Erwerbern wird aufgrund des bei ihrer Ausgabe schon endgültig abgeschlossenen Güteraustauschvertrags bereits ein unwiderruflicher Anspruch auf Waren des Ausstellers der Gutscheine in der Höhe des jeweiligen Nennwerts verbrieft. Ausgabe und Einlösung sind wirtschaftlich und rechtlich als zeitlich aufeinanderfolgende Phasen eines einheitlichen Rechtsgeschäfts zu sehen.

An diesen Grundsätzen ändert sich in Ansehung der Abgabe preisgeregelter Bücher nichts, wenn zwischen Warenhändler und Erwerber ein zweites Unternehmen zwischengeschaltet wird, das die zur Einlösung bei einem bestimmten Warenhändler berechtigenden Gutscheine im eigenen Namen veräußert. Zwar tritt in diesem Fall die Bekl nicht als Buchhändlerin auf, aus Sicht der Letztverbraucher repräsentieren aber die von ihr verbilligt abgegebenen Gutscheine auch preisgeregelte Bücher. Bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise ist die Bekl daher wertungsmäßig den vom BPrBG angesprochenen Letztverkäufern gleichzuhalten, sodass die hier einschlägigen Bestimmungen des BPrBG auch für das Geschäftsmodell der Bekl analog anzuwenden sind.

  • BPrBG
  • WBl-Slg 2019/224
  • § 1 Abs 1 Z 1 UWG
  • OLG Linz als Rekursgericht, 20.03.2019, GZ 4 R 36/19w-17
  • Allgemeines Wirtschaftsrecht
  • LG Linz, 08.02.2019, GZ 12 Cg 29/18p-12
  • OGH, 24.10.2019, 4 Ob 85/19g, „T-Bücher“

Weitere Artikel aus diesem Heft

WBL
Das Schweigen im Unternehmensrecht
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Europarecht: Das Neueste auf einen Blick
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Beihilfenrecht: Zur Änderung einer genehmigten Beihilferegelung (Österreich)
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Verspätete Entlassung bei Dienstfreistellung
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Vergütung für Diensterfindung – Insolvenzsicherung
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Begriff der Arbeitsbereitschaft
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Zu Gewinnansprüchen und deren Verjährung bei Treuhandbeteiligung
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Zur Abberufung eines Mitgliedes eines Stiftungsorganes aus wichtigem Grund
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Zur internationalen Zuständigkeit nach der GemeinschaftsgeschmacksmusterVO
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Konsumption einer Verwaltungsübertretung
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Erstattungsfähigkeit von Arzneimittel
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €

WBL
Unternehmerische Beteiligung an Ausspielungen
Band 33, Ausgabe 12, Dezember 2019
eJournal-Artikel

30,00 €