Was ist neu im Verlag Österreich?
Erfahren Sie es zuerst!

Juristische Blätter

Heft 9, September 2016, Band 138

Beurteilung der Befangenheit nach Äußerung des Richters zum Ablehnungsantrag

eJournal-Artikel

30,00 €

inkl MwSt
Sofortiger PDF-Download

Der abgelehnte Richter hat sich nach § 22 Abs 2 JN zur Ablehnung zu äußern. Dabei hat er einerseits darzulegen, ob die vom Ablehnungswerber behaupteten Tatsachen zutreffen oder nicht. Ob diese Tatsachen objektiv den Anschein der Befangenheit begründen, hat in weiterer Folge nicht er, sondern das zur Entscheidung über die Ablehnung betroffene Gericht zu beurteilen. Andererseits hat der Richter aber auch auszuführen, ob diese (oder allenfalls andere) Tatsachen ihn subjektiv daran hindern, eine allein auf sachlichen Erwägungen beruhende Entscheidung zu treffen. Träfe das zu, wäre im Zweifel Befangenheit anzunehmen.

Allein die Tätigkeit am selben Gericht mit den dabei üblichen sozialen Kontakten begründet noch nicht den Anschein der Befangenheit (hier: mit Gesprächen verbundene Teilnahme an sozialen Anlässen im Gericht und das bei manchen Gerichten im Verhältnis zwischen [einzelnen] Richtern und nichtrichterlichen Bediensteten übliche Du-Wort). Von einem Richter kann grundsätzlich erwartet werden, dass er auch bei Bestehen solcher Kontakte objektiv entscheidet.

Das Ablehnungsverfahren bildet einen Zwischenstreit, über dessen Kosten nach den Regeln des Ausgangsverfahrens unabhängig von dessen Ausgang zu entscheiden ist. Sieht das Ausgangsverfahren keinen Kostenersatz vor (hier: § 185 AußStrG), ist ein Antrag auf Kostenersatz jedenfalls abzuweisen.

  • § 185 AußStrG
  • § 22 Abs 2 JN
  • Öffentliches Recht
  • Straf- und Strafprozessrecht
  • Europa- und Völkerrecht
  • Allgemeines Privatrecht
  • OLG Wien, 24.08.2015, 12 Nc 20/15f
  • JBL 2016, 597
  • Zivilverfahrensrecht
  • OGH, 25.02.2016, 2 Ob 193/15v
  • Arbeitsrecht

Weitere Artikel aus diesem Heft

JBL
Akademische Entwürfe zu einer Reform des französischen Schadenersatzrechts
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Bindung des Zivilgerichts an verwaltungsbehördliche/-gerichtliche Entscheidungen
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Verfassungswidrigkeit von Wortfolgen des § 62a VfGG (Antragsbefugnis)
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Verzicht auf Verzugszinsen für sieben Monate sittenwidrig?
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Gewährleistung bei sukzessivem Abverkauf von Altbau-Eigentumswohnungen
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Beweislastverteilung bei Verletzung durch Sturz aufgrund einer Lacke im Supermarkt
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Beurteilung der Befangenheit nach Äußerung des Richters zum Ablehnungsantrag
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Geltendmachung mehrerer Klagegründe, die einander ausschließen, ohne Reihung
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Anstaltsunterbringung und Sanktionsrüge
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Sachverständigengebühren und Erneuerungsantrag
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Approbationsbefugnis, Staatsbürgerschaft
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €

JBL
Die Verbrauchereigenschaft bei „Dual-use-Geschäften“
Band 138, Ausgabe 9, September 2016
eJournal-Artikel

30,00 €