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Zur Auslegung des Begriffs des „Erzeugens“ von Suchtgift

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Unter dem Begriff des „Erzeugens“ von Suchtgift ist – nach der Intention des Gesetzgebers und im Einklang mit den bestehenden völkerrechtlichen (insb Art 3 Abs 1 lit a Z i des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtgiften und psychotropen Stoffen [Wiener Konvention 1988; BGBl III 1997/154]) und europarechtlichen (Art 2 Abs 1 lit a des Rahmenbeschlusses 2004/757/JI des Rates vom 25. Oktober 2004 zur Festlegung von Mindestvorschriften über die Tatbestandsmerkmale strafbarer Handlungen und Strafen im Bereich des illegalen Drogenhandels [ABl L 2004/335, 8]) Verpflichtungen – das Gewinnen, Herstellen, Ausziehen und Zubereiten von Suchtgift zu verstehen (EBRV [zur SMG-Novelle 2007] 301 BlgNR 23. GP 9; 15 Os 102/08a; Litzka/Matzka/Zeder, SMG2 § 27 Rz 44 iVm § 2 Rz 15 ff). Die „Zubereitung“ bedeutet das Vermengen von Suchtgiften mit anderen Substanzen wie etwa Verdünnungs- oder Streckmitteln (301 BlgNR 23. GP 9; Litzka/Matzka/Zeder, SMG2 § 2 Rz 17 [mwN]).

Davon ausgehend ist die – von entsprechendem Vorsatz getragene – Übergabe von Koffein an einen anderen zum Zwecke der Vermengung mit MDMA und dem Versuch anschließender Herstellung von „Ecstasy-Tabletten“ den §§ 12 3. Fall, 15 StGB, § 27 Abs 1 Z 1 3. Fall SMG zu subsumieren.

  • Strafrecht- und Strafprozessrecht
  • § 27 Abs 1 Z 1 3. Fall SMG
  • Rechtssatz der Generalprokuratur, 31.10.2017, Gw 313/17p
  • JST-Slg 2018/3

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