Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad und steigendem Renommee von Mediation entsteht ein öffentlicher Diskurs zu Fragen nach ihrer Definition, Qualität und Wissenschaftlichkeit. Von Praktiker_innen und Wissenschaftler_innen aufgegriffen, erwecken die anfänglichen Antworten auf diese Fragen den Eindruck, der weiterführende Suchprozess könnte übersichtlicher und zu einem transdisziplinären Unterfangen werden, in welchem sich Wissenschaftsdisziplinen austauschen.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 6 - 12, Schwerpunkt: Mediation und Wissenschaft
Transdisziplinäre Erforschung von Mediation
S. 13 - 19, Schwerpunkt: Mediation und Wissenschaft
How do individuals construct their idea of conflict?
Hen Wilkinson, berichtet über eine 2014 durchgeführte Studie, welche die Erfahrung mit alltäglichen, nicht gewaltsamen Konflikten, von Menschen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund untersucht. Ziel der Studie war, ihr Verständnis des Begriffs Konflikt und vor allem auch ihre unterschiedliche Beziehung zu Konflikt im Alltag zu untersuchen. Der Artikel geht auch auf möglichen Folgerungen für die mediative Praxis ein.
S. 20 - 25, Schwerpunkt: Mediation und Wissenschaft
Kulturwissenschaften und Mediation
Kulturwissenschaftliche Forschung hat Potential für die „Neuentdeckung“ von Mediation und die Konturierung als interkulturell verstandener Mediation. Worum es in einem interdisziplinären Forschungsprogramm gehen kann, das sich an kollektiv geteilten Wissensordnungen, Codes, Praktiken, Diskursen und Subjektformen orientiert, zeigt der vorliegende Beitrag.
S. 26 - 31, Schwerpunkt: Mediation und Wissenschaft
Mediationsforschung als Selbstbeschreibung
Mediationsforschung und Soziologie sind keine wissenschaftlichen Beobachtungen gleicher Art. Ihre Differenz erläutere ich anhand der Unterscheidung von Selbst- und Fremdbeschreibung. Sodann skizziere ich Paradoxien und Reflexionsdefizite mediatorischer Selbstbeschreibung und identifiziere soziologisch drei Funktionen, die sie erfüllt.
Eine eher beiläufige Frage, was denn „Mediationskompetenz“ sei, hat rege Forschungstätigkeit ausgelöst. Inzwischen liegen gesicherte Erkenntnisse über Konflikt- und Mediationskompetenz vor. Oberstes Ziel der bisher vierjährigen Tätigkeit an der Nahtstelle von Wissenschaft und Mediationspraxis ist, die Rollenklarheit zu präzisieren, um professioneller Mediation Qualität zu ermöglichen.
Dieser Beitrag soll einen interdisziplinären Austausch von Oral History und der im Entstehen begriffenen Mediationswissenschaft anstoßen und anregen. Er ist der Anfang eines Gesprächs, das noch stattfinden muss – nicht dessen Ende und Zusammenfassung. Aus der Oral History Perspektive geschrieben will er ein Kommunikationsfeld eröffnen, mehr nicht.
S. 46 - 51, Schwerpunkt: Mediation und Wissenschaft
Mediation als Storytelling Prozess
Der Beitrag versteht sich als Einführung in die narrative Mediation. Diese stellt mit dem Auseinandernehmen und anders Zusammensetzen der Konfliktgeschichte eine Alternative zum interessenbasierten Mediieren dar. Die Arbeitsweise bietet sich vor allem bei beziehungsintensiven Themen wie der Pflege von Angehörigen an. Die methodische und thematische Weiterentwicklung zur narrativen „Elder“ Mediation braucht (über die Psychologie hinaus) den Austausch mit anderen Disziplinen, wie der Oral History.
Der Einstieg dient nicht allein für die Vorbereitung einer Mediation. Er bietet viele Möglichkeiten, dass die Beteiligten einen veränderten Blick auf ihre Situation und ihre Konflikterfahrung gewinnen können.
Seit 2012 arbeitet der Schweizerische Dachverband Mediation SDM-FSM an seiner Strategie für die Zukunft. Die Strategie soll in den nächsten 6 Jahren umgesetzt werden. Der Beitrag beschreibt den noch laufenden Prozess und dessen Zwischenergebnisse.
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