Mediation kann als ein Prozess der Entscheidungsfindung verstanden werden, denn am Ende einer Mediation werden Entscheidungen getroffen und Handlungen vereinbart. In dem Fallbeispiel war keine Mediation vereinbart, sondern die Moderation eines konfliktbelasteten Entscheidungsprozesses. Die innere Logik der Entscheidungsfindung stand zwar im Vordergrund, aber ohne mediative Methoden wäre keine zufriedenstellende Lösung möglich gewesen.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 156 - 159, Praxisfall
Mediatives Vorgehen in einem konfliktbelasteten Entscheidungsprozess
S. 160 - 164, Schwerpunkt: Wirtschaftsmediation
Mediation bei der Unternehmensnachfolge
Dieser Beitrag soll ermutigen, im Rahmen der Unternehmensnachfolge die Hilfe von Wirtschafts-MediatorInnen in Anspruch zu nehmen. Einleitend wird anhand einiger quantitativer und qualitativer Daten der KMU FORSCHUNG AUSTRIA die Situation der Unternehmensnachfolge in Österreich dargestellt. Danach wird auf einige Besonderheiten beim Generationenwechsel von Familienunternehmen eingegangen, wo die Koppelung von Familie, Unternehmen und Eigentum in einem System zu besonderen Herausforderungen im Übergabeprozess führt. Anschließend wird auf die Rolle der Mediation im Generationenwechsel eingegangen und werden exemplarisch Anliegen beschrieben, die oftmals Gegenstand einer Mediation in Nachfolgeprozessen sind.
S. 165 - 167, Schwerpunkt: Wirtschaftsmediation
Der Zugang zur Wirtschafts-Mediation für andere Quellberufe
Der Zugang zur Mediation, zum mediativen Denken, geschieht nur zweitrangig über Techniken oder Werkzeuge. Die Haltung, das wirkliche Interesse an Menschen, an deren Befindlichkeiten und Bedürfnissen sowie die Empathie sind die eigentlichen „Erfolgskriterien“. Diese Kriterien gelten ebenso für Coaches, TrainerInnen und sehr viele andere Berufe. Die Ausbildung zum Wirtschafts-Mediator und der damit verbundene Perspektivenwechsel waren für mich die Initialzündungen zu meiner Haltung und meiner Rolle als Coach für Führungskräfte, als Mentalcoach für Spitzensportler sowie als Trainer.
S. 168 - 171, Schwerpunkt: Wirtschaftsmediation
Vom streitbaren Anwalt zum mediativen Wirtschaftsanwalt
Streit um des Streitens oder um der Lösung willen? Mein Alltag wirft diese Frage mit jeder Konfliktsituation neu auf. Meiner Ansicht nach ist die Antwort klar. Weiter hinterfragt beschäftigt es mich, welchen Kriterien denn die Lösung entsprechen muss, um eine Lösung im Sinne meiner MandantInnen zu sein. Und ob der Weg nicht die Lösung doch stärker beeinflusst, als es auf den ersten Blick erscheint. Ein Plädoyer für mediative Ansätze in meinem Alltag als Wirtschaftsanwalt.
S. 172 - 175, Schwerpunkt: Wirtschaftsmediation
Sozialpartnerschaft – Beilegung von Arbeitskonflikten
Sozialpartnerschaft und Arbeitsfriede sind in der Schweiz seit Jahrzehnten hohe Güter. Der lang dauernde und heftig ausgetragene Arbeitskonflikt im Bauhauptgewerbe (2007/2008) veranschaulicht, dass die Art des Handelns und VerhandeIns sowie des Informierens und Kommunizierens darüber den sozialen Frieden in einer Weise gefährden kann, wie dies in der 70-jährigen Geschichte der Sozialpartnerschaft in der Schweiz kaum je zuvor der Fall war. Bei der Rekonstruktion und Reflexion dieser Vorkommnisse liegt deshalb auch ein besonderes Augenmerk auf dem Einfluss von Medien und Politik bei auf öffentlichen Bühnen ausgetragenen Arbeitskonflikten.
Im vorliegenden Beitrag werden, unter Berücksichtigung der österreichischen Rechtslage, die Vertragsgestaltungsmöglichkeiten der MediatorIn beleuchtet ebenso wie die rechtlichen Bestimmungen, die die MediatorIn im Zuge ihrer Tätigkeit zu beachten hat.
S. 183 - 187, Weiterer Beitrag
Gerichtliche versus außergerichtliche Mediation
Für uns stellen sich die Fragen, welche Möglichkeiten und Herausforderungen gerichtliche Mediation für die außergerichtliche Mediation bietet, ob Schnittstellen zur außergerichtlichen Mediation vorhanden sind und ob gerichtliche Mediation in Deutschland rechtlich überhaupt zulässig oder sinnvoll bzw. wünschenswert ist. Wir sind beide Rechtsanwälte und aktive Mediatoren mit Einblick in den gerichtlichen Alltag. Dass wir beide im Vorstand des Bundesverbandes Mediation (BM) tätig sind, findet nur insoweit Eingang in unsere Ausführungen, als wir bestimmte Aspekte schärfer profiliert haben.
S. 187 - 188, Weiterer Beitrag
4th International Summerschool on Business Mediation
Diesen Sommer hat in Admont die vierte ISBM stattgefunden. Diese Woche des gemeinsamen Lernens und Austausches war dem Thema „Crossing Borders“ gewidmet. Gemeint waren nicht nur die vielen nationalen Grenzen, die von den Teilnehmenden aus aller Welt überschritten wurden, sondern Grenzen aller Art, seien sie nun in der Mediation zu schützen oder mutig zu überwinden. Dies hier ist ein persönlicher Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Objektivität.
S. 189 - 193, Zivilcourage
Zivilcourage extrem: Whistleblowing in Unternehmen und Verwaltungen
Sie brauchen viel Mut, sie riskieren ihren Job und stellen ihre Familien auf eine harte Probe, sie machen sich unbeliebt bei Kolleginnen und Kollegen: die Whistleblower – ein Begriff, der aus den USA stammt und sich inzwischen auch bei uns eingebürgert hat. „Whistleblowing“ lässt sich wörtlich übersetzen mit „die Trillerpfeife blasen“ (wie Schiedsrichter es bei Regelverstößen tun), sinngemäß am ehesten mit „öffentlich Alarm schlagen“ oder bildlich mit „die Alarmglocke läuten“.
S. 194 - 195, Interview / Dialog
“Mediation is more a life practice than a profession” (SW); “I’ve grown more tolerant of diverse ways of practicing mediation” (CWM)
Bereits 1978 stießen Susan Wildau, M.A., und Christopher W. Moore, Ph.D., zu CDR Associates in Boulder, Colorado. Seitdem sind sie maßgeblich an der Weiterentwicklung von Mediation und Konfliktmanagementsystemen in den USA und weltweit beteiligt. Dieser Beitrag schließt inhaltlich an die Einzelinterviews in pm 2010/1 und 2010/3 an.
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