Viele Mediatoren und Mediatorinnen arbeiten systemisch, obwohl Mediationsausbildungen systemische Ansätze selten thematisieren. Wir blicken hier auf die Mediation als System und auf das Potenzial systemischer Arbeit in der Mediation, mit Praxis-Beispielen. Ein systemischer Ansatz kann Energien freisetzen, befreiend wirkend und Grenzen aufzeigen.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 196 - 201, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Das Systemische in der Mediation: was und wozu?
S. 202 - 207, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Konflikte im Kontext
Wo landet man als Konfliktberater, wenn man mit einer „systemischen Brille“ unterwegs ist? Welche Fragen stellen sich, welche Hypothesen liegen näher, welchen versucht man zu widerstehen? Welche Interventionen und Haltungen bieten sich an? Diese Fragen werden entlang ausgewählter systemtheoretischer Figuren und Fallbeispiele im folgenden Artikel beantwortet.
S. 208 - 214, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Was ist systemisch an „meiner“ Mediation?
Der Beitrag widmet sich der Frage, welche Aspekte der Mediation systemisch sind. Die Autorin nähert sich der Frage über die Analyse zweier Fälle aus ihrer Praxis an. Das Ergebnis zeigt die systemischen Anteile ihrer mediativen Arbeit – andere MediatorInnen könnten zu einem durchaus anderen Ergebnis kommen. Daher stellt sie sich die Frage: „Was ist systemisch an meiner Mediation?“
S. 215 - 221, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Systemische Denkweisen in der Friedensmediation
Dieser Artikel versucht ein differenziertes Bild von den in der Praxis der Friedensmediation angewandten systemischen Denkweisen zu zeichnen und untersucht, was genau daran das Systemische ist und wo der Mehrwert für das Feld der Friedensmediation liegt. Wir unterscheiden und beleuchten dabei drei Spielarten des Begriffs, die sich in der Praxis der Friedensmediation finden: Systemischakteursbezogen, systemisch-kybernetisch und systemisch-konstruktivistisch.
S. 222 - 227, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Das Tetralemma der Mediation
In diesem Beitrag werden einige systemische Kernelemente der Mediation herausgearbeitet. Dabei wird insbesondere das Modell des Tetralemmas fokussiert, das dem alten indischen Gerichtswesen entstammt, unsere abendländische Logik der Zweiwertigkeit (wahr/falsch, 1/0, schwarz/weiß, recht/unrecht etc.) sprengt sowie unser Denken bei Konflikten um dritte, vierte und sogar fünfte Werte erweitern kann.
S. 228 - 231, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Denkwelt der Jurisprudenz und systemische Denkwelt
Mit diesem Beitrag möge ein erster, kleiner Denkanstoß für eine möglichst zahlreiche und vielfältige Auseinandersetzung dieser beiden Ebenen, also der juristischen und der systemischen gelingen. Keinesfalls kann mit diesem Artikel eine grundlegende oder gar vollständige Auseinandersetzung dieser beiden großgewachsenen Welten über Normen einerseits und über das Normale und so vieles, was damit in Verbindung zu bringen ist andererseits, geschaffen werden.
Stattdessen möge anhand von einigen wenigen, vielleicht beispielgebenden Aspekten Unterschiedliches und Übereinstimmendes ansatzweise entdeckt werden.
S. 232 - 236, Schwerpunkt: Systemisch denken in der Mediation
Mediation angrenzend an systemische Beratung
Woran können Berater_innen erkennen, dass jetzt eher Mediation angesagt ist anstatt Beratung? Welche Vorstellungen, Erwartungen löst Mediation bei systemisch arbeitenden Berater_innen aus? Wie kann sich Mediation im Feld beratender Berufe positionieren? In diesem Beitrag legt die Autorin ihre Ansicht dar, befragt systemische Berater_innen und kommentiert ihre Antworten.
Das deutsche Betriebsverfassungsgesetz kennt als Konfliktlösungsmechanismus zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat die Einigungsstelle. Trotzdem kommt bei Konflikten zwischen Management und Betriebsrat, immer stärker die Mediation zum Zug. Wenn ein Konflikt innerhalb eines sehr begrenzten Zeitfensters gelöst werden muss und die Entscheidungsträger nicht alle zu mehreren gemeinsamen Gesprächen zur Verfügung stehen, stößt die klassische Mediation an ihre Grenzen. Hier setzt die Intensivmediation an. Der Beitrag beschreibt die theoretischen Grundlagen der Intensivmediation und ein Praxisbeispiel.
Der Autor beschreibt einen Praxisfall, welcher die Charakteristika einer lösungsfokussierten Mediation aufzeigt und den Einsatz systemischer Strukturaufstellungen zur Musterunterbrechung demonstriert. Dabei wird deutlich, dass „unlösbare“ Probleme oder Konflikte oft Zeichen eines ungünstigen systemischen Musters sind und sich von den Beteiligten nach der Musteränderung leicht lösen lassen.
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