Eine große Zahl an Publikationen diskutiert, was Mediation ist und welche Methoden zur Verfügung stehen, um den Streit der Parteien zu bearbeiten. Doch schon die Anwesenheit eines vermittelnden Dritten und die Kommunikation in einer Dreierkonstellation machen aus soziologischer Sicht einen zentralen Unterschied dafür, wie der Streit thematisiert wird.



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- 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
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S. 4 - 8, Schwerpunkt
Justus Heck -
S. 9 - 12, Schwerpunkt
Angela RoetheGanz unvorhergesehen wird der Kreis der Teilnehmenden in der Mediation manchmal größer, weil sich im Verlauf herausstellt, dass jemand von außen etwas Wesentliches beitragen könnte. Einige Praxisbeispiele dafür, welch überraschende Wendungen das Gespräch dadurch nehmen kann.
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S. 13 - 16, Schwerpunkt
Karl KreuserKonfliktbegleitung wird erst dann erforderlich sein, wenn Verschiedenheit, woraus auch immer diese sich ergibt, problematische Strukturzustände erzeugt. Mit der BegleiterIn kommt eine Dritte hinzu, die die Beziehung der Streitenden verändert, ja auftragsgemäß verändern soll. Verschiedenheit und Drittes sind Ressourcen für Konfliktbegleitung, zugleich kann zu viel davon eine Grenze darstellen. So gilt es, beide zu erkennen und zu nutzen und zugleich Hinderliches zu vermeiden. Dazu werden hier einige Aspekte diskutiert und es zeigt sich einmal mehr: Konfliktbegleitung ist Haltung, nicht Technik.
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S. 17 - 24, Schwerpunkt
Werner Zwyssig / Yvonne Hofstetter RoggerDer Schweizerische Dachverband Mediation (SDM) ist mit Blick auf die ihm angeschlossenen Mitgliedsorganisationen und die Zahl der von ihm anerkannten Mediator/-innen die bedeutsamste Organisation, die in der Schweiz für die Qualität von Mediation und von Ausbildungen in Mediation sorgt. Der SDM tut dies jenseits staatlicher Regelungen betreffend die Anerkennung von Mediator/-innen. 2019 hat der Verband ein neues Reglement für Ausbildungen/Qualifikationen im Bereich der Mediation mit ergänzenden Richtlinien erlassen. Kern des Reglements ist die Einführung eines mehrstufigen Weges vom Erwerb von Kompetenzen für Vermittlung zur Qualifizierung als Mediator/-in bis hin zu einer möglichen Spezialisierung. In den Richtlinien stehen detaillierte Lernzielbeschreibungen im Zentrum.
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S. 25 - 30, Weiterer Beitrag
Olav BergerLogotherapie verfolgt die Frage nach dem Sinn (gr. logos) in der jeweiligen Situation. Die mit und aus ihr hervorgegangene Existenzanalyse nimmt die Frage nach dem Sinn als eine von vier Grundmotivationen des Menschen in ihr Strukturmodell auf. Der Beitrag beschäftigt sich auf dieser Basis mit einem existenziellen Verständnis des Mediationsprozesses und möchte Anstöße aus diesem Feld anbieten.
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S. 31 - 36, Weiterer Beitrag
Victoria KontrusDie Autorin hat am internationalen Wirtschaftsmediationswettbewerb „CDRC“ für das Verhandlungsteam der Universität Wien teilgenommen. In ihrem Beitrag berichtet sie über ihre Erfahrungen und setzt sie in den breiteren Kontext der rechtswissenschaftlich-universitären Ausbildung und der österreichischen Mediationsszene.
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S. 37 - 41, Weiterer Beitrag
Yvonne Hofstetter Rogger / Klaus Rückert / Josef Duss-von Werdt (†)Am 25. Oktober 2019 verstarb Josef Duss-von Werdt. Er war und bleibt für viele Mediatorinnen und Mediatoren ein Inspirator, der einen aus eingeschliffenen Denkbahnen herauslockt. Im Wissen um sein sich näherndes Sterben, hat er eindrückliche Abschiedsworte verfasst. In diesem Beitrag werden diese Abschiedsworte und kurze Nachruftexte von Klaus Rückert und Yvonne Hofstetter Rogger zusammengefasst.
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S. 42 - 44, Weiterer Beitrag
Swetlana von BismarckMit einem Jubiläumsfachtag feierte die Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienmediation (BAFM) „25 Jahre Einsatz für die Familienmediation“ in Berlin im November 2019. Im Zentrum stand die Würdigung der besonders aktiven Mitglieder, insbesondere auch der Gründungsmitglieder, die in unermüdlicher Arbeit und mit viel Engagement vor 25 Jahren die BAFM aus der Taufe gehoben hatten. Dieser Beitrag bietet einen Einblick in den Fachtag und in die aktuelle Entwicklung der BAFM.
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S. 45 - 50, Praxisfall
Susanne LedererDie Arbeit mit eskalierten Elternkonflikten ist für alle Professionen ein „steiniger Weg“. Die Autorin beschreibt den Weg der Mediation: von Berg- und Tal-Fahrten, lauernden Gefahren bis hin zu stärkendem Proviant und versucht so eine „Wanderkarte“ zu entwerfen. Dabei entsteht die Frage: wie kann Mediation Eltern darin unterstützen, ihre Konflikte im Interesse ihrer Kinder beizulegen? Der Frage wird anhand eines prototypischen Falles nachgegangen.
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S. 51 - 57, Werkstatt
Iris HunzikerInsa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd verbinden in ihrer Arbeit zur Entwicklung Systemischer Strukturaufstellungen (SySt®) und der zugrunde liegenden transverbalen Sprache Wissen aus verschiedenen Bereichen und Disziplinen (wie z.B. moderne Hypnokommunikation, sprachlogische Grundlagen bzw. logische und philosophische Strukturen, lösungsfokussierte Schule von Milwaukee und die Arbeit von Virginia Satir). Im vorliegenden Artikel beschreibt Iris Hunziker entlang eines konkreten Praxisbeispiels, wie sie die den SySt® zugrunde liegenden Schemata in Organisationen in konfliktbehafteten Situationen als Grundlage für Gesprächsleitfaden und Workshopdesigns anwendet.