Zusammenlebende Großfamilien gibt es nur noch selten. Jedem wird aus seinem/ihrem eigenen Familienumfeld deutlich, dass dort Konflikte „vorprogrammiert“ sind. Dieser Bericht zeigt, dass es Bereitschaft zu gemeinsamer Lösungssuche mit externer Hilfe gibt – auch bei Altersunterschieden von 50 Jahren.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 137 - 140, Schwerpunkt: Vielfältige Praxis
Scheitern einer „erfolgreichen“ internationalen Mediation
Anhand eines Fallbeispiels wird dargestellt, wie eine an sich erfolgreiche internationale Mediation schließlich scheiterte, weil die Anwältinnen/Anwälte anstatt die Kooperation zu unterstützen die Konfrontation suchten. Das Beispiel zeigt, was mangelnde Kooperation und Einbindung von Anwältinnen/Anwälten bewirken kann: Das Kind wird jetzt wie ein Paket hin und her geschoben.
Ich beschreibe anhand von vier Praxisfällen aus den Bereichen Familie und Wirtschaft, wie es den MediandInnen durch Perspektivenwechsel geglückt ist, in Richtung Konfliktlösung zu gehen. Die Außensicht auf ihren Konflikt bringt den MediandInnen oft Impulse für Veränderungen.
S. 147 - 150, Schwerpunkt: Vielfältige Praxis
Der große Bruder oder: Blumen im Klärwerk
Im Folgenden wird eine betriebliche Mediation bei den Stadtwerken in Schleswig-Holstein dargestellt. Durch Umstrukturierungen traten bereits bestehende Spannungen unter den Mitarbeiter_innen deutlicher hervor. Neu für die im Mediationsverfahren Beteiligten war der Blick auf ihre familiären Traditionen, mit Entscheidungen und Konflikten umzugehen.
Die Zusammenarbeit in einem großen Infrastrukturprojekt zwischen Projektleitung, Baumanagement und Bauaufsicht war schwierig geworden. Die Bearbeitung des Konfliktes der Stufe 4 bis 5 erfolgte in einem sechsmonatigen Prozess. Wir arbeiteten mit dem Führungskreis, führten Mediationen in und zwischen Teams sowie zwischen Personen(gruppen) durch. Die Steuerung des Prozesses erfolgte über ein Kernteam.
S. 159 - 163, Schwerpunkt: Vielfältige Praxis
Mediationsanaloge Konfliktvermittlung
Der hier beschriebene Prozess in einem grossen Unternehmen wurde von einem internen Mediatoren geleitet und führte zu einer konstruktiven Konfliktbewältigung. Die Risiken dieser Konstellation wurden vor der Übernahme des Auftrags abgewogen und in der Verfahrensgestaltung im Auge behalten.
S. 164 - 168, Schwerpunkt: Vielfältige Praxis
Umstrittene Straßensanierung
Die Stadt Frauenfeld erteilte dem Mediationsteam den Auftrag, eine gemeinsame Lösung für eine umstrittene Strassensanierung zu finden. Nach aufwendigen Vorbereitungsarbeiten konnte überraschenderweise an einer einzigen Sitzung mit allen Beteiligten eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.
Es wird oft von den Kompetenzen von Mediator_innen gesprochen. Aber wissen wir denn auch, was damit gemeint ist? In diesem ersten Teil einer zweiteiligen Artikelreihe wird versucht, der Frage auf die Spur zu kommen.
Konflikte haben immer auch mit Macht zu tun, nämlich als (bewusst oder unbewusst) genutzte „Chance innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“ . Sozialwissenschaftliches Hintergrundwissen kann Leitplanken bieten, die Möglichkeiten der Mediation versiert(er) zu nutzen.
Trotz aller Routine bleibt am Ende einer Mediation manchmal das Empfinden, in einem Missverhältnis Energie investiert zu haben. An welchen Kennzeichen kann eine Mediatorin/ein Mediator feststellen, dass eine Mediation zu Kräfte zehrend war? Welche Möglichkeiten gibt es, eine Mediation möglichst Ressourcen schonend durchzuführen?
2014 haben zwei bekannte Mediatoren und eine Mediatorin einen Preis für Ihr Lebenswerk erhalten: Friedrich Glasl erhielt den Sokrates-Preis, der von der Centrale für Mediation verliehen wird, und der Schweizer Mediationspreis des SDM wurde gemeinsam an Josef Duss-von Werdt und Marianne Galli verliehen. Yvonne Hofstetter stellt Auszüge aus den Würdigungen und den Reaktionen der Gewürdigten zusammen.
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