Der Einfluss von Macht in unklaren oder strittigen Situationen erschwert die Interessen-basierte Lösungsfindung im Rahmen eines Beratungsprozesses. Der Sinn für die Interessen und Bedürfnisse des jeweils Anderen ist „deaktiviert“ und die Konfliktparteien agieren aufgrund von Rollenerwartungen und strukturellen Rahmenbedingungen. Das Gegenüber ist als Person weder spürbar noch sichtbar. In diesem Beitrag beschreibe und reflektiere ich insbesondere einen Aspekt: Den Einfluss und die Wirkung von Macht in strittigen oder unklaren Situationen und die Möglichkeiten, hiermit im Rahmen eines Mediations- und Beratungsprozesses umzugehen.
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Dieser Beitrag wird in zwei Teilen publiziert: Der erste Teil – publiziert im Heft 2008/04 – diskutierte das Verständnis der Macht und erläuterte die Machtfaktoren in sozialen Systemen. Der hier vorliegende zweite Teil geht auf Interventionsmöglichkeiten und deren Bezug zur Macht ein. Insbesondere beschäftigt er sich mit der Frage, ob durch Mediation Machtverhältnisse bei den Klienten verändert werden können.
Mit Mediation kann ein guter Teil der Arbeitsplatzkonflikte in den Griff bekommen werden. Ob dies auch bei Mobbing der Fall ist, ist im Einzelnen genau zu prüfen. Zu bedenken ist vor allem, dass mit Mobbingopfer und MobbingtäterIn als Parteien der Mediation diese in der Regel von einem symmetrischen zu einem asymmetrischen Verfahren wird. Der Beitrag beleuchtet grundsätzliche Aspekte zur Eignung der Mediation bei Mobbing am Arbeitsplatz.
Ein Forschungsprojekt, das von der Privaten Hochschule Wirtschaft (PHW) und der Berner Fachhochschule (BFH) veranstaltet worden ist, hat das innerbetriebliche Konfliktmanagement in acht Schweizer Unternehmen hinsichtlich Konfliktdefinitionen, Rollen und Interventionen der dritten Partei und Konfliktlösungen sondiert. In diesem Beitrag wird über jene Ergebnisse berichtet, die auf die zentrale Rolle der Konfliktdefinition für den Konfliktlösungsprozess und seine Ergebnisse aufmerksam machen.
Um positive Wirkung im Sinne einer Konflikttransformation zu erzielen, müssen Methoden im einheimischen Bezugsrahmen verankert werden. Hierzu ist es vielfach nötig, beim Einsatz von Methoden aus Westeuropa und Nordamerika diese kulturell auf die Lebenswelten der PartnerInnen maßzuschneidern. Dies geht nur im Austausch mit den Beteiligten! Im Rahmen eines Projektes des zivilen Friedensdienstes habe ich die Ergebnisse zu der Methode conflict-in-context verdichtet. An drei Praxisbeispielen wird beschrieben, wie sich das Expertinnenwissen aus meiner Herkunftskultur und die lokalen Ressourcen in der Casamance verbinden konnten. Aus diesem Prozess sind die Beteiligten verändert herausgegangen, auch meine Rolle als entsandte Fachkraft hat sich signifikant gewandelt.
„Mediation mit Stellvertretung“ wurde von Katharina Sander und Christoph Hatlapa entwickelt. Die Methode wurde aus der Erkenntnis gewonnen, dass aus verschiedenen Gründen nicht immer beide Konfliktparteien zu einer gemeinsamen Konfliktbearbeitung zur Verfügung stehen. Mediation mit Stellvertretung gibt die Möglichkeit, mit nur einer anwesenden Konfliktpartei einen Konflikt zu bearbeiten, indem die abwesende Konfliktpartei durch eine/n MediatorIn repräsentiert wird. Der anwesenden Konfliktpartei sitzt also eine reale Person gegenüber, die die abwesende Konfliktpartei vertritt. Der Bundesverband Mediation e.V. vergab 2006 den Förderpreis für Innovative Ideen in der Mediation für die Entwicklung dieser Methode an Katharina Sander und Christoph Hatlapa.
S. 98 - 102, Schwerpunkt: Kaleidoskop
Die Verschwiegenheit in der Mediation
Die Verschwiegenheit ist ein wichtiger Grundpfeiler der Mediation, weshalb sie auch im Mediationsvertrag festgehalten wird. Hinsichtlich der Folgen einer Verletzung der Vertraulichkeit macht es im Rahmen eines Zivilprozesses, einen großen Unterschied, ob dieser in Österreich oder in Deutschland stattfindet, da die Regelungen sehr unterschiedlich sind.
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