Organisationsmediation muss der komplexen Konfliktsituation in Organisationen gerecht werden. Deshalb sind Interventionen geboten bei mikro-, meso- und makro-sozialen Ansatzstellen. Wenn die Konfliktparteien durch Interventionen wieder gesprächsfähig geworden sind, können sie miteinander die organisationalen Konfliktpotenziale in einem Prozess der Organisationsentwicklung bearbeiten. Dies zusammen verspricht nachhaltige Konfliktlösungen.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 164 - 170, Schwerpunkt: Konfliktarbeit wirkt
Mediation: Politikgestaltung im öffentlichen Raum
Gesellschaftliche Vermittlungsverfahren wie öffentliche Mediationen sollen Brücken schlagen, Argumente versachlichen und Konflikte entschärfen. Sollen sie auch Politik gestalten, den sozialen Zusammenhalt fördern und die repräsentative Demokratie vitalisieren? Wenn ja, dann sind neue Erkenntnisse über die komplexen Interaktionen, Zusammenhänge und Legitimationen dieser Verfahren vonnöten. Dieser Artikel behandelt einige der zentralen Fragestellungen, die sich in dieser Hinsicht stellen.
Wenn Konflikte und Mediationen mit Blick auf den Einfluss Dritter betrachtet werden, ermöglicht dies eine erweiterte Sicht auf die Komplexität und erweitert die Möglichkeiten nützlicher Interventionen. Dies wird im Beitrag nicht allein anhand klassischer Divergenzen von Interessen, sondern auch im Hinblick auf konfligierende normative Erwartungen ausgeführt.
Kann Mediation etwas Grundsätzliches bei den Konfliktparteien und in den Systemen, in denen sie stattfindet, verändern – und zwar über die spezifische Situation und Lösung hinaus? Auf drei verschiedenen Ebenen – der individuellen, der institutionellen und der gesamtgesellschaftlichen – wird die transformative Auswirkung von Mediation und mediativer Haltung beleuchtet.
Trotz ethischer Berufsregeln als Leitplanken stellen Haltung und Handeln als Mediator / Mediatorin eine Gratwanderung mit Stolpersteinen dar. Ethische Prinzipien der Mediation werden in diesem Beitrag kritisch beleuchtet. Dadurch wird deutlich, wie unentbehrlich eine laufende Reflexion ethischer Fragestellungen in der Mediation ist.
S. 191 - 195, Schwerpunkt: Konfliktarbeit wirkt
Mediation oder Collaborative Practice?
Der Beitrag vergleicht die beiden Modelle der Streitbeilegung und Konfliktarbeit, nämlich Mediation und Collaborative Practice. Dabei wird die Arbeitsweise von Collaborative Practice dargelegt und Nahtstellen zwischen den beiden Verfahren werden beleuchtet. Wirkung kann am besten dann erzielt werden, wenn das passende Verfahren gewählt wird und Ressourcen beider Verfahren zusammengeführt werden.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Anfangsphase der Konfliktarbeit, den Kriterien für oder gegen ein bestimmtes Konfliktlösungsmodell und die Standards, die für die Abklärung gelten. Gescheiterte Fälle sind ein wichtiges Lernfeld für Fachpersonen und haben dazu beigetragen, massgeschneiderte Angebote zu entwickeln, die für alle Beteiligten Vorteile bringen können.
Dieser kurze Beitrag stellt die beiden in der Rubrik „Kontrovers“ folgend publizierten Artikel in einen Entstehungskontext. Daniel Fittje äussert sich kritisch zur Peer Mediation, während sich Angelika Ludwig-Huber in ihrer Replik als flammende Vertreterin der Peer Mediation zeigt. Worin liegt dann die Kontroverse? Wovon reden wir dabei? Von Schülermediation, Peer Mediation oder doch von Streitschlichtung unter den SchülerInnen?
Der Diskurs zur Schülermediation in der BRD wird durch überwiegend befürwortende Auffassungen geprägt. Trotz durchgängiger Mitteilungen zu Herausforderungen und Misserfolgen in der konkreten Umsetzung, werden kritische Hinweise zur Programmatik nur selten (öffentlich wahrnehmbar) formuliert. Der Beitrag ergänzt die Reihe skeptischer Bemerkungen und hinterfragt ausgewählte Aspekte der Praxis.
Die Autorin nimmt Stellung zum Beitrag von Daniel Fittje. Sie bezeichnet sich selber als glühende Verfechterin der Schüler-Peer Mediation, zählt ihre pädagogischen und auf Nachhaltigkeit gerichteten Zielsetzungen auf und unterstreicht die Bedeutung, die Schülermediation für die persönliche Entwicklung der SchülerInnen zu mündigen BürgerInnen aufgrund ihrer Erfahrungen haben kann.
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