In einem einführenden Artikel werden Überlegungen, wie die Heftverantwortlichen das Thema Radikalisierung verstehen, verdeutlicht. Radikalisierungstendenzen und manifeste Erscheinungen wirken bedrohlich und fordern die ganze Gesellschaft heraus. Was hat eine mediative Weise, mit all den Verunsicherungen umzugehen, hier beizutragen?
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 140 - 145, Schwerpunkt: Radikalisierung
Mediation angesichts von Radikalismus
Angesichts extremistischen und radikalen Haltungen braucht es spezifische Interventionen für die Prävention und für die Transformation von Gewalt in eine offene Konfliktarbeit. Die Herangehensweise und die Wirkungen der „Thérapie Sociale“ werden in diesem Beitrag beschrieben. Manches davon lässt sich in die Mediation übertragen. Der ursprünglich französischsprachiger Text des Autors wurde durch Klaus-Jürgen Wilhelm, Alfred Graf von Keyserlingk und Gabriele Feyler übersetzt und bearbeitet.
Dem Verfahren der Interkulturellen Mediation wird oft eine – Mantra ähnliche – Faustregel zugrunde gelegt: Migration = kulturelle Differenzen = Zunahme an Interkulturellen Konflikten = Gefühl der Bedrohung = eskalative Konfliktaustragung. Wie der folgende affekttheoretische Kommentar jedoch zeigt, lässt sich dieses einengende Paradigma der Interkulturellen Mediation auch einer grundsätzlichen Problematisierung unterziehen.
S. 157 - 161, Schwerpunkt: Radikalisierung
Mobbing - Auf Augenhöhe funktioniert es nicht!
Wieweit Mobbing mit Mediation bearbeitbar ist, wird in der Fachwelt durchaus kontrovers diskutiert. Befürworter wie Kritiker sind sich einig im Anliegen, Mobbing so schnell und effektiv wie möglich zu beenden. Im folgenden Artikel will ich aufzeigen, inwiefern Haltung und Prinzipien der Mediation zur Grundlage werden können, Mobbing nicht nur aufzulösen, sondern im System einen neuen moralischen Orientierungsrahmen zu erringen, der Mobbing zukünftig ausschließen kann.
S. 162 - 162, Schwerpunkt: Radikalisierung
Fragen an Sophie Niedenführ, eine 18 jährige, seit ca 4 Jahren aktive Schülermediatorin in Karlsruhe
Konflikt ist nicht gleich Konflikt. Methoden, die für die Lösung des einen Konflikts geeignet sind, können für einen anderen Konflikt nicht nur ungeeignet, sondern sogar schädlich sein und zur Eskalation der Situation beitragen. Mobbing ist ein Gruppenphänomen, das aufgrund seiner Komplexität nur durch eine koordinierte systemische Intervention auf mehreren Ebenen umfassend und nachhaltig bearbeitet werden kann.
S. 169 - 173, Schwerpunkt: Radikalisierung
Trainings für Mütter und Radikalisierungsprävention bei Jugendlichen
Das Verständnis von Radikalisierung und Terror hängt von der Methodenwahl ab. Damit Prävention gelingen kann, müssen Diagnose und Therapie psychodynamisch konzipiert sein. Die Entwicklung von Mütterschulen durch Frauen ohne Grenzen zeigt, wie dieses Konzept in der Praxis umgesetzt wird. Es wurde ein psychodynamisch orientiertes Training entwickelt, welches weltweit Müttern dabei hilft, Erziehung und Prävention aktiv und selbständig zu gestalten.
Der Autor beschreibt Phänomene der Fankultur in und um Fussballstadien der Schweiz. Er nimmt als in der Fanarbeit engagierter Soziokultureller Animator Stellung zur Behauptung, Fussballfans würden eine radikalisierte Jugendkultur darstellen. Er zeigt, wie Fanarbeit hier unter anderem mit Mitteln der Mediation moderierend einwirken kann.
S. 178 - 184, Schwerpunkt: Radikalisierung
Ist mit radikalisierten Menschen ein Gespräch möglich?
Argumentative Auseinandersetzungen mit radikalisierten Menschen scheitern zumeist, weil durch Stressmechanismen das Denken zur Affektlogik geworden ist. Dieses Wissen bietet Möglichkeiten zum wirksamen Überbrücken von Polarisierungen, wenn bei den Emotionen und frustrierten Bedürfnissen angesetzt wird. Am Beispiel einiger bewährter Methoden aus der Mediation wird gezeigt, wie die Wirkungen der polarisierenden Stressmechanismen überwunden werden können und dadurch erst eine rationale Auseinandersetzung Chancen hat.
S. 185 - 186, Weiterer Beitrag
SchülermediatorInnen Kongress in Karlsruhe
Zwei jugendliche Schüler beschreiben, wie sie einen Kongress für SchülermediatorInnen erlebt haben. Sie geben einen Einblick in den Inhalt des Kongresses und schildern ihre Lernerfahrungen.
Heute darf man davon ausgehen, dass Mediation in der Öffentlichkeit vielen bekannt ist. Weniger klar sind unterschiedliche Verständnisse davon, was Mediation ist. Die Ausführung verschiedener Dimensionen trägt zu einer möglichen Klärung bei. Die Hindernisse, Mediation in Anspruch zu nehmen werden ebenso betrachtet wie die Möglichkeiten, diese zu überwinden. Dabei setzt die Autorin insbesondere auf gemeinsame Aktionen von Mediatorinnen und Mediatoren in der Steiermark.
S. 193 - 198, Weiterer Beitrag
Eine dritte Position finden
Was ist das Verbindende zwischen dem sich in der Mediation und in der Systemischen Strukturaufstellung entwickelnde Denken? Dieser Frage gehen Benedikta Deym-Soden und Yvonne Hofstetter Rogger im Gespräch mit Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer nach. Verbindend ist unter anderem die Suche nach einer anderen Position und – zumindest in bestimmten Ansätzen der Mediation – die Lösungsfokussierung. Hier erscheint der zweite Teil des Interviews.
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