Welche gesellschaftlichen und persönlichen Konfliktfelder sind durch die grosse Zuwanderung von Asylsuchenden und Arbeitsmigranten nach Europa (v.a. nach Deutschland, Österreich und der Schweiz) entstanden? Nach 14 Themen geordnet, werden entgegengesetzte Anliegen und Fragen für mediativ geführte Gespräche am „runden Tisch“ in Bezug auf gemeinsame Handlungsmöglichkeiten aufgeführt und grafisch dargestellt.
- ISSN Online: 2309-7515
20,00 €
inkl MwSt
Inhalt der Ausgabe
S. 66 - 75, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Menschen suchen Zuflucht und Arbeit: Herausforderungen und Handlungsfelder im Diskurs
Im Diskurs rund um das Thema «Menschen auf der Flucht» stehen sich oft Positionen stereotyp gegenüber: Die Einen und die Anderen. In diesem Beitrag werden solche beobachtbare Positionen in ein fiktives Gespräch umgesetzt, das in Tschechien hätte stattfinden können.
In der aktuellen Flüchtlingskrise wird – insbesondere mit Blick auf Fragen einer nachhaltigen Integration – regelmäßig auf die Bedeutung „interkulturell kompetenter“ Formen der Konfliktvermittlung verwiesen. Jürgen Heim vom Metzner Verlag hat sich darüber mit Bernd Fechler unterhalten.
S. 86 - 88, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Wie wir Haltungen überprüfen können
Die mediale Verbreitung von Konflikten verschärft die Wahrnehmung einer gesellschaftlichen Veränderung. Zu Tage treten dabei gewaltsam ausgetragene Konflikte und Verfestigungen von Positionen. Wie könnte die Eskalation der Gewalt in den Gemeinden verhindert werden? Die Friedens- und Konfliktforscherin H.-M. Birckenbach steht für einen investigativen Dialog ein, durch den Verhalten und Interessen korrigiert werden können.
Der „Bochumer Aufruf“ für Mediation und Konfliktmanagement bei Einwanderung und Integration von Flüchtlingen zeigt auf, wie MediatorInnen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Kommunen fördern können, indem sie in sechs hier beschriebenen Arbeitsfeldern aktiv werden und umfassende Konfliktmanagementsysteme für den Prozess der Integration entwickeln.
S. 94 - 97, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Konfliktberatung in Kommunen
Wenn Gemeinden im Rahmen der Aufnahme und Integration der Flüchtlingsbevölkerung neue Spannungen erleben, kann das Forum Ziviler Friedensdienst e.V. (forumZFD) durch den Ansatz der „Kommunalen Konfliktberatung“ EntscheidungsträgerInnen vor Ort bei der Gestaltung konstruktiver Konfliktbearbeitung unterstützen. Der Artikel erläutert dieses seit vielen Jahren auch in anderen Kontexten erprobte und auf einem Phasenmodell beruhende Vorgehen.
S. 98 - 100, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Beteiligungsverfahren zu Flüchtlingsunterkünften
Das Thema Flüchtlinge stellt Kommunen vor große Herausforderungen. Es gibt keine „Patentlösungen“. Die Vorgehensweise muss für jede Kommune sorgfältig überlegt, und das Beteiligungsverfahren an die jeweilige Problemstelle angepasst werden. Der Bericht stellt unterschiedlich verlaufene Beteiligungsverfahren in Karlsruhe, Stuttgart und Grenzach-Wyhlen vor und gibt Hinweise für ein erfolgreiches mit mediativem Vorgehen erreichtes Resultat.
S. 101 - 106, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Ressourcen-Transfer in Flüchtlingsunterkünften
Welche Potenziale und welche Defizite birgt ein internes Konfliktmanagement? Der Autor beschreibt das EIGEN-SYSTEM, ein Konfliktmanagement-System zur selbstverantwortlichen und langfristigen Regulation von Konflikten in Flüchtlingsunterkünften. Kann es sich aus eigenen Ressourcen selbst steuern? Welche Synergien sind davon zu erwarten und was braucht es für eine gelungene Implementierung?
S. 107 - 109, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Schutzräume für Flüchtlingsfrauen in Bayern
Besonders angreifbare Personengruppen unter den Flüchtlingen brauchen Schutzräume. Das sieht eine EU-Aufnahmerichtlinie vor. Der Artikel geht auch auf die besonderen Fluchtursachen von Frauen ein, berichtet über die erste Frauen-Flüchtlingsunterkunft in München und zeigt, wie aus einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge zum Jahresbeginn 2016 eine Einrichtung entstand, in der ausschließlich geflüchtete Frauen mit und ohne Kinder betreut werden.
S. 110 - 113, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Kultursensible Mediation
Dieser Beitrag behandelt die Konfliktmoderation in Flüchtlingsunterkünften. Wir stellen Herausforderungen dar, mit denen Verantwortliche in Flüchtlingsunterkünften konfrontiert sind. Daraus ergeben sich eine Reihe von Anforderungen und Kompetenzen für eine „kultursensible Konfliktarbeit“. In einem dritten Schritt möchten wir unsere Gedanken an zwei Fallbeispielen aus der konkreten Vermittlungsarbeit illustrieren.
S. 114 - 116, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Was verstehst Du, was ich nicht verstehe?
In Städten und Gemeinden gibt es viele Menschen, die sich engagieren, indem sie Geflüchtete und MigrantInnen unterstützen, lotsen und damit zur Integration beitragen. Sie heißen Flüchtlingslotsen oder Integrationspaten. Anhand von zwei Projekten wird dargestellt, welche Anpassungsphasen ein geflüchteter Mensch durchläuft und was ehrenamtliche Helfer mit und ohne Migrationshintergrund wissen sollten.
Wie definiere ich Heimat? Es ist ein Ort, wo ich mich nicht erklären muss. ; Johann Gottfried von Herder
Welche Unterstützung benötigen Geflüchtete wirklich? Welche Konflikte erleben sie in Notunterkünften? Im Gespräch mit Menschen verschiedener Herkunft erhält die Autorin Antworten auf ihre Fragen und stellt die Anliegen der Befragten in den Mittelpunkt.
S. 120 - 124, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Selbststärkung und Integration im Dialog
Integration und die Gestaltung eines Zusammenlebens mit den Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, ist eine politische und gesellschaftliche Hauptaufgabe für die kommenden Jahre. Dialog und Mediation, ergänzt durch Trauma- und Ressourcenarbeit, haben großes integratives Potenzial. Dieser Artikel zeigt wie durch Peer-Mediation in Kombination mit Dialogelementen, Storytelling und Traumaarbeit Integration lebbar wird.
S. 125 - 129, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Hilfe für ehrenamtliche Initiativen
Der wirksame Einsatz von ehrenamtlich Tätigen ist in hohem Masse abhängig von gelingender Aufgaben- und Rollenklärung, von tragfähigen Unterstützungssystemen, einer gut geregelten Zusammenarbeitsstruktur und von Begleitung, die der individuellen Unterstützung und der konstruktiven Regelung von Konflikten dient.
S. 130 - 134, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Wer unterstützt die Unterstützerkreise?
Wer sich freiwillig in der Arbeit mit Geflüchteten engagiert, gerät oft unverhofft in Aufgaben- und Beziehungskonstellationen, die sehr komplex und konfliktgeladen sein können. Für die Bewältigung derselben empfehlen sich Supervision und Mediation. In vielen Situationen ist Mediation die passende und rasch realisierbare Unterstützung.
Klarheit von Rollen und Erwartungen darf bei der Tätigkeit von ehrenamtlich Helfenden nicht implizit vorausgesetzt werden. Anhand eines Fallbeispiels wird erläutert, wie sich diesbezügliche Unklarheit auswirken und wie die notwendige Klärung herbeigeführt werden kann. Die Notwendigkeit guter Begleitung Ehrenamtlicher wird verdeutlicht.
S. 139 - 142, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Hochschulen – fördern, begleiten, unterstützen
Die heutigen Fluchtbewegungen stellen einen Paradigmenwechsel dar: Grenzen versagen als Möglichkeit, sich von der Not abzuschotten. Weitsichtiges Handeln und die Förderung der Integration sollen der Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft vorbeugen. Bildung stellt eine besondere Ressource für die Integration dar. Wie können Hochschulen dazu beitragen?
In diesem Beitrag werden Erfahrungen und Projekte aus Österreich vorgestellt, die Möglichkeiten aufzeigen, die neu ankommenden geflüchteten Menschen aufzunehmen, Differenzen zuzulassen, Verbindendes zu erleben, dem Geschehen und Erleben eine Sprache zu geben und Identitäten zu stärken.
S. 148 - 150, Schwerpunkt: Menschen auf der Flucht
Für das »Projekt Europa« neues Wissen gemeinsam erschaffen
Wie hat die Bevölkerung, wie eine Fakultät der Sozialarbeit in Slowenien, auf den Flüchtlingsstrom reagiert? Wie kann ein kleines EU-Land aus dem ehemaligen Jugoslawien mit den Herausforderungen umgehen? Auch hier zeichnen sich erhebliche gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen ab. Ein persönlicher Bericht.
Weitere Hefte aus dieser Zeitschrift