Mediation in der Schule gibt es nun seit über zehn Jahren und hat eine recht weite Verbreitung als Verfahren der konstruktiven Konfliktbearbeitung gefunden. An vielen Schulen konnte dadurch das Schulklima deutlich verbessert werden, aber teilweise konnten die erwarteten Effekte – weniger Gewalt und Aggression – nicht in dem Maße erzielt werden, wie manches Mal erhofft. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Schulmediation sich in einigen Schulen zu sehr auf die Peer-Mediation (SchülerInnen bearbeiten Konflikte unter Ihresgleichen) beschränkt hat und damit nur einen kleinen Teil der Kinder und Jugendlichen erreicht. Das hessische Projekt „Mediation und Schulprogramm“ ist einen etwas anderen Weg gegangen und hat in den Mittelpunkt mediative Klassenprogramme, mit denen alle SchülerInnen erreicht werden, und die systemische Umsetzung, bei der möglichst viele Schlüsselpersonen eingebunden sind, gestellt. Durch das Projekt „Mediation und Partizipation“ wurde dieser Ansatz durch weitere demokratiepädagogische Programme weiterentwickelt.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 116 - 121, Schwerpunkt: Friedenspädagogik und Mediation in der Schule
Mediation in der Schule - was wurde erreicht und was steht an
S. 122 - 125, Schwerpunkt: Friedenspädagogik und Mediation in der Schule
Friedenserziehung in Afghanistan
Das Basic Education Program for Afghanistan (BEPA) wird von der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt. Als BEPA Peace Education Advisor reiste ich im September 2006 und im April 2007 nach Afghanistan. In diesem Artikel berichte ich über die Situation der Schulen, die speziellen Anforderungen an die Friedenserziehung in einem zerstörten Land, über vorhandene Ansätze der Friedenserziehung und über die ersten Trainings für DozentInnen an den pädagogischen Hochschulen in Kabul und Kunduz.
S. 126 - 130, Schwerpunkt: Friedenspädagogik und Mediation in der Schule
Friedenspädagogik und Schule - neun Reflexionen
Insbesondere seit dem 2. Weltkrieg wird die Frage intensiv diskutiert, wie Frieden in von Gewalt durchzogenen Gesellschaften erreicht werden kann. Denn „Frieden“ scheint als Wert unumstritten. Doch was verstehen wir unter „Frieden“? Dieser Beitrag geht der Frage nach, welche Aufgaben einer Friedenspädagogik bei der Erhaltung bzw. Schaffung von Frieden zu Teil werden können. Ausgehend von einem Verständnis von Friedenpädagogik als politischer Pädagogik werden anhand von neun Thesen mögliche Schwerpunkte und Ziele der Friedenspädagogik zur Diskussion gestellt. Der Beitrag reflektiert praktische Erfahrungen und versucht dabei eine Verbindung von Theorie und Praxis. Zudem möchte er zur kritischen Selbstreflexion dieser Disziplin anregen.
S. 131 - 134, Schwerpunkt: Friedenspädagogik und Mediation in der Schule
Mediation in der Schule – Beteiligung von Eltern
Professionelle Mediation ist in Schulen mehrerer Wiener Bezirke bereits erfreuliche Realität. Der Schulalltag wird auf diese Weise für alle Beteiligten erleichtert, weil durch konstruktive Konflikttransformation Spannungen reduziert werden. Es geschieht Grundlegendes: eine Änderung der Konfliktkultur im Schulsystem. Nachhaltige Auswirkungen können folgende sein: Gewaltprävention, Aggressionsabbau, erhöhte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bei SchülerInnen, Entlastung der Eltern, gesündere LehrerInnen. Kurz: Eine Verbesserung des Betriebsklimas in der Schule.
S. 135 - 138, Schwerpunkt: Friedenspädagogik und Mediation in der Schule
Peer-Mediation in einer Waldorfschule: Jugendliche erziehen sich selbst
Dieser Beitrag gibt einen punktuellen Einblick in die Fragen, mit denen sich die in der Mediation engagierte Lehrkraft und SchülerInnen beschäftigen. Er besteht aus einem Bericht der verantwortlichen Lehrerin und Erfahrungsberichten von zwei SchülerInnen, die ihre Erfahrungen schildern.
S. 139 - 144, Schwerpunkt: Friedenspädagogik und Mediation in der Schule
Konstruktive Konfliktkultur als Lernziel – SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen auf neuen Wegen im italienischen Schulsystem
Konflikte gehören zum Schulalltag wie das Pausenklingeln. Die Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wird, trägt wesentlich zum Schulklima bei. Obwohl zum Alltag gehörend, werden Konflikte zwischen den Mitgliedern des Systems Schule als Störung gemaßregelt (SchülerInnen- LehrerInnenkonflikte), tabuisiert (Konflikte im Kollegium) oder gefürchtet (Konflikte zwischen Eltern und Lehrern). Als Chance für eine positive Veränderung des Systems Schule und der Beziehungen ihrer Mitglieder werden sie selten wahrgenommen.
Der erste Teil bietet einen kurzen Einblick in das Projekt win-win, Schulmediation Ostschweiz und dessen Umsetzung unter Einbezug von Wirtschaft und Verwaltung. Im zweiten Teil wird der Verlauf einer schulinternen Mediation skizziert, welche von einem internen Mediator (Lehrer) durchgeführt wurde. Der Autor beschreibt das Projekt, das er zusammen mit Otmar Schneider kreierte und wählt aus der vielfältigen schweizerischen Schulmediationsszene eine Praxiserfahrung als Beispiel aus. Beide Beschreibungen zeigen, wie auf unterschiedlichen Ebenen erfolgreich mediativ interveniert werden kann.
S. 148 - 153, Beitrag
„Scherzbeziehungen“ - besondere Form der Friedensgestaltung am Beispiel Burkina Faso
Burkina Faso – ein multiethnisches Land in Westafrika mit verschiedenen Religionsgemeinschaften – hat sich trotz kolonialer Okkupation sein reichhaltiges Repertoire traditioneller Formen und Praktiken von Konfliktpräventionen und Konfliktregelungen erhalten. Die so genannten Scherzverwandtschaften und Scherzbündnisse, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen und friedensstimmend wirken, werden auf Basis des religiös-kulturellen Hintergründe dargestellt und an Beispielen erläutert und kommentiert.
S. 154 - 156, Beitrag
Bericht über die Internationale Mediationstagung in der europäischen Kulturhauptstadt Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) im Mai 2007
S. 158 - 159, Beitrag
Als Nachtrag zum Heft 2007/01 stellen wir an dieser Stelle vor:
S. 160 - 161, Das Interview
Interview mit einer Peermediatorin:; „Die Aufregung geht weg und wir sind schneller geworden.“
S. 162 - 162, KonfliktKultur Bibliothek
Heike Löffel und Christa Mansk ; Ein Dino zeigt Gefühle
S. 162 - 162, KonfliktKultur Bibliothek
Barbara Gladysch ; Die kleinen Sterne von Grosny
S. 162 - 162, KonfliktKultur Bibliothek
Hessisches Kultusministerium, ; Mediation in der Schule,
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