Von verschwommen Welten, gar von der Entpersonalisierung der Konfliktarbeit ist neuerdings zu lesen, auch über den Verlust der Leiblichkeit in der Mediation wird aktuell lebhaft diskutiert. Ist dem wirklich so? Auf der Suche nach Antworten braucht es eines kategoriengestützten Blickes in die jüngere einschlägige Literatur, um Entwicklungsschübe erkennen, einordnen und bewerten zu können.
- ISSN Online: 2309-7515
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Inhalt der Ausgabe
S. 224 - 232, Schwerpunkt
Von Überlegungen, Initiativen und Boostern
Die Autorin beschreibt ihre Erfahrungen, die sie mit der Online-Mediation sammelte und verpackt diese in die Metapher einer Reise. Sie entwickelte zehn verschiedene Aspekte dieser virtuellen Arbeitsform und verbindet sie mit Fragestellungen, die der Selbstreflexion dienen. So entsteht die Chance aus den Erfahrungen und Handlungsanweisungen für die Online-Mediation der Autorin zu profitieren und daraus eigene Sichtweisen zu entwickeln bzw. diese zu hinterfragen.
Der Lockdown ließ eine Mediation im klassischen Setting, das bei Co-Mediation mindestens vier Personen physisch zusammenspannt, nicht zu. Nach Klärung der Frage, ob Mediation nach österreichischem Recht auch auf virtuellem Weg möglich ist, konnten „Zoom-Mediator*innen“ in der Praxis die Vorteile virtueller Tools erkennen und nutzen. Die neuen technischen und organisatorischen Herausforderungen boten reichlich Gelegenheit, Erfahrungen mit Stolpersteinen zu sammeln und das Potenzial virtueller Mediationen auszuloten und zu nutzen.
Corona hat unser Zusammenleben und -arbeiten verändert und den digitalen Wandel unserer Gesellschaft beschleunigt. Auch wir als Mediator*innen müssen uns den Veränderungen stellen, wollen wir nicht die Akzeptanz bei unseren Kund*innen schrittweise einbüßen. Mediationen online durchzuführen, wird von vielen beinahe als Tabubruch wahrgenommen. Dennoch haben wir festgestellt, dass Mediation online funktioniert und wollen mit diesem Artikel eine Hilfestellung zur Umsetzung und somit Beitrag zur Anerkennung dieser Methode leisten.
S. 249 - 255, Schwerpunkt
Neue Verfahrensalternativen: Online-Mediation und Online-Mediationsausbildungen
In den letzten zwei Jahren haben viele Mediatorinnen und Mediatoren auf das Online-Format umgestellt. Diese Umstellung ist auch in der Bildung und der Wirtschaft erfolgt, mit unterschiedlichem Erfolg. Im Folgenden stelle ich einige meiner Erfahrungen vor. Wie immer und überall, geht es um die Haltung. Wenn sie stimmt, kann Online-Arbeit nicht nur gut gelingen – sie eröffnet uns neue Möglichkeiten in Mediationsverfahren und -ausbildungen.
S. 256 - 263, Schwerpunkt
Mediation Training Online
Amiable.ch ist eine von MediatorInnen gegründete Onlineplattform zur Generierung von Trennungs- und Scheidungsvereinbarungen. Sie verknüpft die Vorzüge von Mediation mit jener einer virtuellen Plattform. Der folgende Artikel erläutert den konzeptuellen Ansatz sowie die technische Umsetzung und den Prozess von der Dateneingabe bis zur Scheidungsanhörung vor Gericht.
S. 270 - 276, Schwerpunkt
Technology as party in decentralized dispute resolution
Mediation in Alters- und Generationenkonflikten setzt voraus, erkennen zu können, in welcher Art und Weise die Beteiligten am besten kommunizieren und verhandeln können. Speziell anspruchsvoll ist dies, wenn bei einer beteiligten Person Demenz im Spiel ist. Das Anliegen ist, Menschen mit einer demenziellen Entwicklung für all die Angelegenheiten, bei denen sie für sich selber sprechen können, in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Die Grenzen sind zu erkennen. Albert Wettstein vermittelt im ersten Teil seine Kenntnisse und Erfahrungen, die dazu hilfreich sind. Iris Fillié Utz skizziert im zweiten Teil Voraussetzungen für gelingende Mediation im Kontext von Demenz.
S. 285 - 288, Weiterer Beitrag
Friedensrichterliche Tätigkeit und mediative Verhandlungsführung
Der Schweizerische Dachverband Mediation (SDM) hat letztes Jahr den Mediationspreis für Institutionen und Organisationen das erste Mal vergeben. Schweizerischer Verband der Friedensrichter und Vermittler (SVFV) ist einer der drei Preisträger. Der Verband hat in den letzten Jahren viel geleistet, damit mediatives Handeln mehr und mehr Raum in der Praxis der Friedensrichter/-innen findet. Da in der Schweiz viele Streitigkeiten im Schlichtungsverfahren der Friedensrichter/innen im Konsens geregelt werden können, ist diese Entwicklung für das Schweizer Justizsystem ein Gewinn.
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