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WOBL

Heft 6, Juni 2022, Band 35

eJournal-Heft
  • ISSN Online: 1613-7647

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Inhalt der Ausgabe

S. 193 - 206, Aufätze

Anton Dirlinger

Kann § 1105 ABGB Bestand haben?

Für die Zinsminderung bei eingeschränktem Gebrauch der Bestandsache differenziert § 1105 ABGB zwischen Mietern und Pächtern sowie zwischen unterschiedlichen Pachtvertragsdauern. Insb sieht die Bestimmung – betreffend der momentan ein Gesetzesprüfungsverfahren beim VfGH anhängig ist – für mehrjährige Pachtverträge keinen Zinsnachlass vor. Der Beitrag behandelt die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte dieser von Anfang an umstrittenen Regelung und geht anschließend auf die Frage deren Verfassungskonformität ein.

S. 207 - 209, Aufätze

Thomas Seeber / Hannah Fadinger

OGH 25.01.2022, 8 Ob 131/21d und OGH 24.03.2022, 3 Ob 209/21p: Neue OGH-Entscheidungen zeigen Grenzen der Mietzinsminderung aufgrund von COVID-19 auf

Auf der Grundlage der jüngsten höchstgerichtlichen Entscheidungen zur Mietzinsminderung infolge der Coronapandemie erörtert der Beitrag die Auswirkungen, welche sich für Büromieter ergeben.

S. 210 - 213, Veranstaltungsbericht

Marco Scharmer / Viola Hoti

IWD – Die Einflüsse der Klauseljudikatur des EuGH auf das Bestandrecht

S. 214 - 217, Rechtsprechung

COVID-19: Bloßer Umsatzrückgang rechtfertigt keine Mietzinsreduktion

Umsatzeinbußen des Geschäftsraummieters können zwar ein Indiz dafür sein, dass eine (teilweise) Unbrauchbarkeit des Bestandobjekts vorliegt, allerdings müssen diese Einbußen abgesehen von Fällen eines vertragswidrigen Verhaltens des Bestandgebers im Anwendungsbereich des § 1105 ABGB eine unmittelbare Folge der – etwa wegen behördlicher Maßnahmen – eingeschränkten Nutzungsmöglichkeit des konkreten Geschäftslokals sein.

S. 217 - 219, Rechtsprechung

COVID-19: Kündigung eines Studentenheimvertrags infolge pandemiebedingter Umstellung des Hochschulbetriebs auf Fernlehre

Die „Schließung“ der Hochschule und Umstellung auf Distance Learning samt Reisebeschränkungen zwischen dem Studienort und dem Wohnsitz der Studentin im Zuge der Coronapandemie bildet einen wichtigen Grund für eine vorzeitige Vertragsauflösung des Studentenheimvertrags. Dabei handelt es sich um eine schicksalhafte Entwicklung, die nicht in der Sphäre der Studentin begründet liegt.

S. 219 - 220, Rechtsprechung

COVID-19: Mietzinsminderung nach der relativen Berechnungsmethode bei bloß eingeschränkter Nutzungsmöglichkeit von Geschäftsräumen

Ist die vertragsgemäße charakteristische Nutzung von Geschäftsräumen im Zuge von behördlich angeordneten pandemiebedingten Betretungsverboten nur eingeschränkt, so kommt es zu einer Mietzinsminderung im Umfang der Gebrauchsbeeinträchtigung nach der relativen Berechnungsmethode.

S. 220 - 223, Rechtsprechung

COVID-19: Betretungsverbote und Gastwirtschaft; teilweise Brauchbarkeit des Geschäftslokals bei objektiver Möglichkeit der Etablierung eines Liefer- bzw Abholservices

Die Unbrauchbarkeit bzw Unbenützbarkeit des Bestandobjekts ist – ausgehend vom vereinbarten Geschäftszweck – anhand eines objektiven Maßstabs zu beurteilen. Daraus folgt, dass die objektiv bestehende Möglichkeit, einen Liefer- oder Abholservice anzubieten, eine zumindest teilweise Brauchbarkeit des Geschäftslokals begründet. Gleichwohl steht dem Mieter der Einwand offen, dass die Etablierung eines bislang nicht betriebenen Liefer- oder Abholservices nicht (sofort) zumutbar gewesen wäre.

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